Rund 220 Personen aus dem Bibliotheksumfeld, aus Österreich, Deutschland, Südtirol und Luxemburg, tauschten dabei ihre Erfahrungen rund um das Lesen aus.
Lesen als Schlüssel zum Erfolg
"Lesen ist ein wesentlicher Schlüssel für den Schul- und Bildungserfolg und für lebensbegleitendes Lernen", so Bildungsreferentin Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bei der Eröffnung der Buchstart-Konferenz im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg. "Lesekompetenz wirke sich positiv auf alle Fächer aus. Mehr denn je wird die heutige Generation auch nach Ausbildungsbeendigung darauf angewiesen sein, sich selbstständig weiter aus-, und weiterzubilden, dafür ist Lesen die Grundlage."
Die 1. Österreichische Buchstart-Konferenz verfolgt das Ziel, die verschiedenen Aktivitäten zu bündeln, in Austausch mit einander zu bringen und gemeinsam Ziele und Vorhaben für die nächsten Entwicklungsschritte zu erarbeiten. "Buchstart gehört zum immer wichtiger werdenden Bereich von Family Literacy und erweist sich als überaus erfolgreiche Bewegung, die von größten und kleinsten Einrichtungen aufgegriffen und umgesetzt werden kann", so die Landeshauptfrau. Da die persönliche Begegnung und die Freude an Büchern und am Austausch im Mittelpunkt stehe, sei es möglich, auch mit wenig Geld überaus große und nachhaltige Wirkung zu erzielen. Besonders positiv erscheine, dass auf lokaler Ebene mehrere Einrichtungen miteinander in verstärkte Zusammenarbeit kommen, so Burgstaller.
Buchstart-Bewegung sorgt für Freude am Lesen
Im Mittelpunkt von Buch-Start steht die Lesefreude. Kinder und Eltern sollen gemeinsam den Weg in die Welt der Bücher und in das Erzählen antreten. Verschiedene lokale Institutionen bilden Netzwerke, die die Familien mit Materialien und Veranstaltungen betreuen. Ein besonderes Anliegen von Buchstart ist es, auf sozial schwächere Familien zuzugehen. "Dort, wo Bücher nicht zum selbstverständlichen Alltag gehören, ist die Bewegung besonders wichtig und wirkungsvoll", so Burgstaller.
Vorreiterrolle Salzburgs bei Bibliotheken
Die im Entstehen begriffene österreichweite Bibliothekslandkarte zeigt, dass das Bundesland Salzburg eine führende Rolle in der Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken einnimmt. "Neben den technologischen Entwicklungen wie die Mediathek Salzburg sind es Aktionen im Bereich sozialintegrativer Bibliotheksarbeit, die die Bedeutung und zentrale Funktion von Bibliotheken als Orte der Begegnung, der sozialen Integration und des Lernens aufzeigen", erklärte die Bildungsreferentin.
"Salzburg verdient den Namen Leseland jetzt schon und wird immer mehr zu einem Leseland", so Burgstaller. Eine Arbeitsgruppe hat unter der Zielsetzung Leseland die bisherigen Angebote gesichtet und einige zusätzliche Möglichkeiten erarbeitet. "Alle bisherigen Angebote alleine im Schulbereich sind bereits beeindruckend", so die Bildungsreferentin und nannte dabei die verstärkte Kooperation zwischen Schulen und Bibliotheken, die Schaffung und den Ausbau von altersgerechten Pfaden in Bibliotheken und den Abbau von Berührungsängsten bei Bibliotheken. Zudem gibt es in Salzburg 115 öffentliche Bibliotheken, in denen 2,1 Millionen Entlehnungen pro Jahr getätigt werden. Insgesamt sind bei Salzburgs öffentlichen Bibliotheken 74.000 Benutzerinnen und Benutzer registriert.
Salzburgs öffentliche Bibliotheken sind zudem wichtige Arbeitgeber: 64 Menschen sind dort hauptamtlich beschäftigt, 52 nebenberuflich, und 422 Mitarbeiter/innen arbeiten ehrenamtlich mit. Das Land fördert die öffentlichen Bibliotheken dieses Jahr mit 185.950 Euro. Für die gemeinsame Onleihe (elektronische Möglichkeit zum Herunterladen) von Stadt und Land Salzburg wurden 28.098 Euro bereitgestellt.
Umfassende Leseförderung in Salzburgs Schulen
In der 1. Klasse Volksschule wird ein Screening durchgeführt, ob Leseschwäche besteht. Ab der 2. Klasse VS (bis zur 4. VS) werden an allen VS Förderkurse für lese- und rechtschreibschwache Schülerinnen und Schüler angeboten. In jeder 3. und 5. Schulstufe wird mit einem Verfahren des Bundesministeriums der Lesestand erhoben, und Kinder, die eine Förderung brauchen, haben evidenzbasiert die Zuweisung zu einer Förderung. Jährlich wird an jeder Schule zur Förderung des Lesens das Leseverhalten, die Lesemotivation und die Lesetechnik evaluiert, und es finden Lesewettbewerbe zur Förderung der Lesemotivation statt, wie z.B. olympische Lesewinterspiele, an denen zuletzt 352 Klassen teilgenommen haben. Zudem erhält in Salzburg jede Schule eine Lese- CD (vom Land gekauft). Diese fördert verschiedene Arten des Lesens zur individuellen Leseförderung von einzelnen Kindern.
Beim Projekt "Lesetrolley" wird in der Herkunftssprache gelesen. Das Projekt wird vom Integrationsbüro der Stadt und allen Stadt- und Landbibliotheken durchgeführt.
Projekt Lesepatenschaften bald in ganz Salzburg
Im September 2011 startete das Projekt Lesepatenschaften in den Volksschulen der Stadt Salzburg. Ehrenamtliche Lesepaten bzw. Lesepatinnen sind dabei an Salzburgs Volksschulen im Einsatz, um die eigene Begeisterung für das Lesen an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Die Paten lesen vor, hören beim Lesen zu oder sprechen mit den Kindern über Gelesenes. Das Projekt Lesepatenschaften zielt darauf ab, ehrenamtliche Lesepaten zu finden, die in den Volksschulen ihre Zeit für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen um somit das Verständnis von Leseförderung zu erweitern.
"In weiteren Etappen soll das Projekt auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden, pro Schuljahr sollen zwei weitere Bezirke dazu kommen. Die Ausbildung für weitere Lesepaten übernimmt das Bildungswerk", so Landeshauptfrau Burgstaller.
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(Quelle: salzburg24)