„Frau“ als Mordmotiv

Salzburger Aktion gegen Femizide im Zwergerlgarten

Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
Veröffentlicht: 16. Oktober 2023 15:42 Uhr
19 Frauen wurde heuer in Österreich bereits von ihren Ex- oder aktuellen Partnern ermordet. Darum wurden heute im Salzburger Zwergelgarten die dortigen Zwerge symbolträchtig verhüllt. Jede Figur steht für einen Femizid.
Stephan Köstlinger

Im Salzburger Zwergerlgarten verhüllten heute die Mitglieder der Aktion „SToP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ alle 17 Zwerge nahe dem Schloss Mirabell in der Stadt Salzburg. Damit machen die Frauen und Männer auf die Aktion in Salzburg aufmerksam, die in unterschiedlicher Form in ganz Österreich stattfindet.

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„Jeder der 17 sollte eigentlich für einen Frauenmord im Jahr 2023 stehen. Als wir mit der Planung begannen, stimmte das auch. Leider hat uns die Realität mit zwei neuen Morden überholt“, sagt Doris Wlczek-Spanring, die SToP-Beauftragte der Stadt Salzburg, bei einem Pressetermin am Montag.

Frauen als Opfer, weil sie Frauen sind

Das Wort Femizid ist dem englischen „Femicide“ entlehnt. Es bezeichnet die vorsätzliche Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist. Vielfach werden diese Taten von den männlichen Partnern oder Ex-Partner der Opfer begangen.

Laut Wlczek-Spanring sei vor allem das Besitzdenken der Männer ein entscheidender Faktor für Gewalt an Frauen: „Viele der Täter können mit der Zurückweisung nach einem Beziehungsende nicht umgehen. Sie denken dann, ‚wenn du nicht mir gehörst, sollst du niemandem gehören‘“. In Österreich erleben fast 35 Prozent der Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt.

Die bisherigen Fälle hätten gezeigt, dass bei den Tätern alle Schichten und alle Ethnien vertreten seien. Es gebe keinen Täter-Typus – einzig, dass es Männer sind, sei allen gemein.

„Lernen, mit Zurückweisungen umzugehen“

Femizid sei laut der Expertin das brutale Ende einer vorherigen Gewaltspirale. „Blaue Flecken und andere Verletzungen werden verborgen, weil Angst und Scham zu groß sind. Aber auch die Hoffnung ist groß, dass er sich ändert.“ Für sie stehe fest, dass jene Männer, die Frauen schlagen oder gar umbringen, nicht ihre Stärke demonstrieren würden, sondern ihre Schwäche offenlegen.

 

„Jeder Mensch muss lernen, im Leben mit Zurückweisungen umzugehen – und das am besten sehr früh. Wir müssen zusätzlich von den tradierten Vorstellungen wegkommen, dass Zuschlagen oder andere Gewaltformen etwas Männliches sind“, legt Wlczek-Spanring den Finger in die Wunde vieler „starker“ Männer. Ein wirklich starker Mann würde niemals eine Frau schlagen.

Femizid-Prävention: Enttabuisierung der Gewalt

Sozialstadträtin Andrea Brandner (SPÖ) fordert die Gesellschaft auf, nicht wegzusehen. „Viele Frauen trauen sich nicht, die Gewalt in der eigenen Beziehung anzuzeigen. Hier muss zum einen die Enttabuisierung der Gewalt greifen, zum anderen sollte das soziale Umfeld mit Zivilcourage beistehen“, so Brandner.

Damit meint die Stadträtin keine Denunziation bei der Polizei. Nachbar:innen und Familienangehörige können sich bei den betreffenden Einrichtungen darüber informieren, wie sie in der Situation eingreifen sollten.

Angebot wird auf die ganze Stadt ausgeweitet

Das Projekt "SToP – Stadtteile gegen Partnergewalt" begann 2022 in Salzburg-Lehen. Auch hier ist Doris Wlaczek-Spanring federführend: "Ich freue mich, dieses wichtige Projekt betreuen zu dürfen. Man kann sich das so vorstellen: Es werden laufend Nachbarschaftstische organisiert, bei denen über das Thema informiert und sensibilisiert wird. Frauen und Männer können sich aktiv gegen Gewalt einbringen, gemeinsam werden Aktionen geplant und durchgeführt."

Das Projekt soll nun sukzessive auf alle Salzburger Stadtteile ausgerollt werden – beginnend kommendes Jahr mit Liefering.

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Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
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Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 
Im Zwergerlgarten in der Stadt Salzburg verhüllten die Mitglieder der Aktion "SToP Partnergewalt" für jeden heurigen Frauenmord in Österreich einen der 17 Zwerge – aktuell kamen noch zwei hinzu. 

(Quelle: salzburg24)

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