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Salzburger Bildungsberatung will auf Digitalisierung vorbereiten

Weiterbildung oder neue Ausbildung: Die Beratung richtet sich nach den Menschen. (Symbolbild)
Veröffentlicht: 24. Oktober 2018 13:53 Uhr
Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt schneller verändert, als das zuvor der Fall war. Nicht mehr gebrauchte Jobs sind auch früher schon verschwunden, doch die Angst vor dem Überflüssigwerden steigt. In Salzburg will das Netzwerk Bildungsberatung diese Angst nehmen und neue Jobchancen aufzeigen.
Jacqueline Winkler

Oft sei schon der Name eines Berufsbildes abschreckend: "Wer weiß schon, was ein Scrum Master ist? Sprache und Namen sind bei neuen Berufsbildern eine Hürde", erklärt Projektleitern Silvia Schwarzenberger-Papula bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Deshalb gehen die Berater etwa direkt in Firmen und zeigen dort neue Berufsbilder auf. Diese Besuche werden unter anderem auch live in einem Webinar übertragen. Zuseher können dort zeitgleich Fragen stellen.

Ein Problem sei immer noch, dass junge Menschen hauptsächlich die klassischen Berufe erlernen würden. "Mädchen werden Friseurin, Burschen KFZ-Mechaniker. Doch keiner weiß, ob ich in 20 Jahren noch einen Mechaniker brauche oder eher KFZ-Elektroniker gebraucht werden", ergänzt Sebastian Huber (NEOS).

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Arbeitnehmer auf Veränderung vorbereiten

Jüngstes Beispiel der Veränderung der Berufswelt ist die Umstellung der Baulehre in Österreich. Dort setzt man künftig ebenfalls auf digitale Inhalte, den klassischen Maurer wird es nicht mehr geben. Doch wie bereitet man Arbeitnehmer am besten auf diese Umbrüche vor? "Wir wollen die Menschen in ihren Fähigkeiten stärken, ihnen die Angst nehmen und mit entsprechenden Angeboten auch für die neue Arbeitswelt befähigen", schildert Schwarzenberger-Papua. Sie sieht die Zukunft optimistisch: "Ich teile die Ansicht nicht, dass 40 Prozent der Jobs wegfallen werden."

Foto: Carmen Bayer/Netzwerk Bildungsberatung Salzburg24
Foto: Carmen Bayer/Netzwerk Bildungsberatung

"Karrieren werden abwechslungsreicher"

Wie groß das Interesse der Salzburger an Weiterbildung ist, zeigt die Zahl der Beratungen: 2017 wurden im ganzen Bundesland 3.300 Workshops und Gespräche durchgeführt. Seit der Gründung 2011 werden es mit jedem Jahr mehr, erklärt Schwarzenberger-Papula. Die Gründe dafür seien verschieden: "Die Karrieren werden abwechslungsreicher, die Menschen nehmen sich Auszeiten, gehen in Karenz, reduzieren ihre Arbeitszeit für einen Pflegefall. Viele fragen sich auch an einem gewissen Punkt: Ist das wirklich alles? Die Menschen haben höhere Ansprüche an sich selbst", weiß sie aus Erfahrung.

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Bildungsnetzwerk in ganz Salzburg

Im Netzwerk Bildungsberatung haben sich die BiBer Bildungsberatung, Frau&Arbeit, VIELE, Arbeiterkammer Salzburg, AMS, das BFI und die Wirtschaftskammer zusammengetan. Insgesamt gibt es 36 Standorte im ganzen Bundesland. Der Anspruch des Bildungsnetzwerkes ist es, für alle Menschen in einem Umkreis von zehn Kilometern flexible Beratungen anzubieten. Dafür sind die Berater mobil unterwegs und auch telefonisch erreichbar: Das ganze ist kostenlos. Im Budget des Landes ist das Projekt mit 500.000 Euro eingeplant.

Neu: Weiterbildungsdatenbank

Salzburger zwischen 25 und 45 Jahren informieren sich am meisten über Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine neue Gruppe, die das Netzwerk jetzt verstärkt einbinden möchte, sind Pensionisten. Stichwort lebenslanges Lernen. "Wir wollen Leuten die Möglichkeit geben, jetzt das anzupacken, was sie schon immer einmal tun wollten. Außerdem gibt das eine gewisse Struktur und neue Kontakte. Gerade bei alleinstehenden älteren Menschen im städtischen Raum ist das auch eine Maßnahme gegen Einsamkeit", betont Schwarzenberg-Papula.

Neu ist auch die Weiterbildungsdatenbank: Hier werden alle Bildungsmöglichkeiten gesammelt und können per Stichwort durchforstet werden.

(Quelle: salzburg24)

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