Die Aktivist:innen von Fridays for Future Salzburg machten Montagabend im Rahmen der ersten Jedermann-Aufführung mit einem „Die-In“ in Abendkleidung auf die Ernsthaftigkeit der Klimakrise aufmerksam. Dazu ein Banner mit der Aufschrift „Audi: Vorsprung durch Greenwashing“. Kritisiert wird Audi als Sponsor der Salzburger Festspiele.
Kritik an Audi als Sponsor der Salzburger Festspiele
"Es kann nicht sein, dass Audi im Jahr 2022 immer noch als Sponsor akzeptiert wird. Audi ist maßgeblich an der Klimakrise schuld“, sagt der 20-jährige Student Paul Wolfgruber. „Audi ist tief verstrickt in den Abgasskandal und ist seit Jahrzehnten eine der stärksten Lobbys für klimazerstörerischen Autoverkehr. Audi ist angesichts der gravierenden Klimakrise als Sponsor nicht mehr haltbar“, so die Aktivist:innen. Dass fossile Konzerne wie Audi sich jetzt plötzlich als nachhaltige Unternehmen darstellen, sei reinste Augenwischerei. So seien auch die Festspiele sind hier klar in der Verantwortung: "Wir müssen gemeinsam fossile Konzerne aus der Öffentlichkeit verbannen“, heißt es weiter.
Was ist "Die-in"?
Die-in (dt. gemeinsames Sterben) ist eine Aktionsform des gewaltlosen Widerstands – also eine Art Flashmob. Dabei legen sich Demonstrierende in der Öffentlichkeit auf ein Signal hin plötzlich wie tot zu Boden, um auf einen bestimmten politischen Sachverhalt hinzuweisen, den sie für lebensbedrohend oder unmenschlich halten. Die-in hat ihren Ursprung in der Studentenbewegung von 1968.
Protest-Aktion von Security beendet
Die Protest-Aktion während der Jedermann-Premiere wurden schließlich auf Bitten der Security beendet. Die Polizei nahm im Anschluss die Personalien der Klima-Aktivist:innen auf.
Welche Ziele hat Fridays for Future?
Fridays for Future ist eine weltweite Bewegung ausgehend von Schülern und Studierenden, die sich für möglichst schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen, um das auf der Weltklimakonferenz in Paris 2015 (COP 21) im Weltklimaabkommen beschlossene 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen noch einhalten zu können.
Gruppen der Bewegung haben sich über die vergangenen Jahre auch in Österreich und Salzburg geformt. Neben den Klimastreiks versuchen die Aktivist:innen auch eine Plattform für den Austausch rund um Klima-Themen zu schaffen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. So werden Workshops veranstaltet und Schulen wie Universitäten eingebunden, heißt es auf der Webseite von Fridays for Future.
Die Forderungen und Ziele der Bewegung sind wie folgt:
- die Umsetzung der Maßnahmen des Klima- und ökologischen Notstands
- die sofortige Verankerung von Klimaschutz in der Verfassung sowie den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas bis 2030
- eine sofort beginnende mindestens lineare Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2025 auf 50% gegenüber 2005 und bis 2030 auf netto-Null
- eine ökosoziale Steuerreform ab dem Jahr 2020
- dass Maßnahmen gesetzt werden, um Biodiversität zu fördern, und bei neu erlassenen Maßnahmen der Schutz der Biodiversität berücksichtigt wird
- den Stopp fossiler Großprojekte, wie den Neu- und Ausbau von Flughäfen und Autobahnen
- einen klimagerechten Gesellschaftsvertrag in Österreich, den Klima-Corona-Deal
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