Tanzbattles, Partys, Performances, Workshops oder Jam-Sessions: Das Programm beim Flavourama Hip Hop & House Dance Festival ist vielfältig. „Es ist ein Clash zwischen der so kleinen, sehr klassikbehafteten Stadt Salzburg und einer Subkultur, die sich aufgebaut hat“, zeichnet Mitbegründerin Olivia Mitterhuemer im SALZBURG24-Interview ein Bild der Gegensätze. Am 1. September startet das einwöchige Festival in die 16. Runde. Mittlerweile habe sich die Veranstaltung als eines der Top-3-Events in Europa etabliert, sagt die 34-Jährige. Interessierte aus Salzburg, Österreich und der ganzen Welt würden in die Mozartstadt pilgern. „Sonst wäre Salzburg aber niemals am Schirm der Menschen, was jetzt Streetdance oder Hip Hop-Kultur betrifft, weil es eben einfach so klein ist. Die Szene hier ist sehr überschaubar.“
Hip Hop und House Dance immer populärer
Trotzdem freut sich die Salzburgerin über die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Denn die Nachfrage sei extrem gestiegen, was sich etwa daran zeige, dass immer mehr junge Menschen diese Tanzstile erlernen wollen. Auf Social Media-Plattformen wie TikTok seien Hip Hop oder House Dance-Tänze besonders präsent. „Da merkt man natürlich schon die nächste Generation, die ganz stark nachkommt.“
Mitterhuemer ist selbst künstlerische Leiterin und hauptberuflich Tänzerin und Choreografin. Auch im beruflichen Kontext habe sich in den vergangenen Jahren in Österreich und in Salzburg vieles verändert. „Man kann immer besser davon leben, auch wenn es immer noch nicht leicht ist. Aber man merkt, dass die Kultur global und in den Medien immer populärer wird.“ Das zeige sich etwa am Beispiel der Olympischen Spiele. Bei den Sommerspielen in Paris war Breaking erstmals als Disziplin vertreten. Diese gestiegene Aufmerksamkeit locke mehr Menschen zum Festival – egal, ob sie selbst mittanzen oder um zuzusehen und der Musik zu lauschen.
Seit dem Vorjahr finden Teile des Programms in Hallein (Tennengau) statt. „Man merkt, dass die Bevölkerung noch nicht so aufgeklärt oder wachsam für solche Kulturformen ist. Es ist eher noch für viele etwas Neues.“ Umso wichtiger sei es den Veranstalterinnen, auch abseits der Stadt Salzburg präsent zu sein und die Menschen in Streetdance- und Clubdance-Stile einzuführen.
Was ist die nächste Vision von Flavourama?
Bei all der positiven Entwicklung ist die Zukunft des Flavourama-Festivals jedoch offen. „Wir merken, dass wir ein bisschen den Drang nach Veränderung haben, aber irgendwie ist auch vieles gut so, wie es ist.“ Fragen wie: „Was braucht die Szene? Was hat sich verändert? Was sind aktuell die globalen Diskurse?“ würden sich die Organisatorinnen stellen. „Wir sind an einem Punkt, wo wir einfach einmal neu darüber nachdenken wollen, was eigentlich die nächste Vision ist.“ Eine Antwort darauf könne sie momentan noch nicht geben, zumal sie als Leiterin viel Verantwortung trage – auch für das involvierte und gewachsene Team.
Nun steht aber erst einmal das heurige Event an. Eines der Highlights ist für Mitterhuemer die „Flavourful Night“ in der Genusskrämerei in Hallein. Im Weingewölbe findet ein Performance- und Musikabend statt. Ein DJ aus Amsterdam sorgt für etwas andere Klänge. Hauptsteckenpferd sind – wie jedes Jahr – die Finalbattles in der Szene in der Landeshauptstadt. Wie das womöglich neue Konzept des Salzburger Hip Hop und House Dance-Events im kommenden Jahr aussieht, wird sich wohl in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren.
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(Quelle: salzburg24)