„Glyphosat muss endlich vom Acker! Ein Totalverbot ist unser klares Ziel“, so der Landwirtschaftssprecher Landtagsabgeordneter Rupert Fuchs (Grüne) in einer Aussendung. Daher wollen die Grünen im Salzburger Landtag Landwirtschaftsminister Rupprechter erneut auffordern, sich auf EU-Ebene mit Nachdruck für ein Verbot von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln einzusetzen. Die österreichische Umweltorganisation Global2000 sammelte bereits über 36.000 Unterschriften gegen weitere Zulassung von Glyphosat.
Außerdem möchten sich die Grünen am Mittwoch im Salzburger Landtag dafür aussprechen, dass das Bioland Salzburg eine umfassende Informationskampagne startet. Diese Kampagne solle darauf abzielen, den privaten und gewerblichen Gebrauch dieser Chemikalien im Sinne des Umwelt- und Gesundheitsschutzes weitestgehend einzudämmen.
Landwirtschaft: Mittel gegen unerwünschten Pflanzenwuchs
Glyphosat wird zur Verhinderung von unerwünschtem Pflanzenwuchs in der Landwirtschaft eingesetzt. Es hemmt - so das deutsche Bundesinstitut - ein Enzym, das nur in Pflanzen, nicht bei Mensch oder Tier vorkommt. In der EU für die Bewertung zuständig ist eben dieses deutsche Institut. Es hat - weil es in der EU für diesen Wirkstoff zuständig ist - seit vergangenem Jahr im Rahmen der routinemäßigen Wiederbegutachtung 150 neue toxikologische Studien und mehr als 900 wissenschaftliche Artikel überprüft und in seine Stellungnahme eingearbeitet.
Umstrittenes Gift Glyphosat
„Bei Glyphosat handelt es sich um eine Chemikalie, die unter anderem im Pestizid ‚Roundup‘ verwendet wird, das inzwischen meist verwendete Totalherbizid aller Zeiten“, führt Fuchs aus. Der US-Konzern Monsanto hat kürzlich eine Verlängerung der Produktzulassung beantragt und die EU-Kommission will diese voraussichtlich diesen Sommer auf weitere 15 Jahre beschließen lassen.
Die derzeitige Zulassung des weltweit meistgenutzten Pestizids in der EU gilt noch bis Ende Juni. Das Gremium soll sich nach derzeitiger Planung am 18. und 19. Mai erneut mit der Zukunft des Mittels befassen. Allerdings könnte das Thema auch schon vorher besprochen werden, hieß es aus der EU-Kommission. Insbesondere habe es Diskussionen über Zusatzstoffe gegeben, die gemeinsam mit der Substanz Glyphosat zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um sogenannte Tallowaminen in Glyphosatprodukten, die laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aus toxikologischer Sicht ungünstigere Eigenschaften aufweisen. Österreich sprach sich im März für eine Verlängerung der Zulassung aus.
WHO stuft Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein
Dabei geben zahlreiche Studien seit Jahren Hinweise auf die Gefahren, die von Pflanzengiften wie beispielsweise Glyphosat ausgehen können: „Glyphosat wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO 2015 als ‚wahrscheinlich krebserregend‘ eingestuft. Auf dieser wissenschaftlichen Basis eine Zulassung um 15 Jahre zu verlängern, ist grob fahrlässig“, so der Grüne-Abgeordnete Fuchs.
Ob Glyphosat eine Gefahr für den Menschen darstellt, ist umstritten. Im November kam die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hingegen zum Schluss, der Wirkstoff berge vermutlich keine Krebs-Bedrohung für den Menschen. Menschen kommen mit dem Herbizid über Lebensmittel, Trinkwasser oder etwa die Arbeit in der Landwirtschaft in Kontakt.
(APA/SALZBURG24)
Links zu diesem Artikel:
(Quelle: salzburg24)