Radfahren erfreut sich in Salzburg großer Beliebtheit. Mit 20 Prozent Radfahreranteil sind die Stadt Salzburg und Bregenz einer Analyse des VCÖ zufolge die Rad-Hauptstädte Österreichs. Der Initiative "Platz für Salzburg" ist das aber noch zu wenig. Sie fordert unter anderem, dass das Radwegenetz in und um die Landeshauptstadt stark ausgebaut wird sowie öffentliche Flächen entsiegelt und durch Grünflächen ersetzt werden.
Geschaffen werden soll ein "sozial gerechtes Mobilitätsystem", fordert die Initiative in einer Aussendung. Dafür müsse eine Neuverteilung des öffentlichen Raumes mit mehr Platz für den umweltfreundlichen Verkehr in Angriff genommen werden. Durch ein attraktives Angebot soll das Fahrrad zum Hauptverkehrsmittel werden. Gehen, Radfahren und öffentlicher Verkehr sollen bei verkehrspolitischen Entscheidungen zudem Priorität haben. Ausgearbeitet wurden 22 Forderungen, die in fünf Punkten zusammengefasst wurden:
- Stadtraum zum Gehen und Verweilen verbessern
- Radwege in und um die Stadt deutlich ausbauen
- Das Öffentliche Verkehrsnetz dichter und für alle leistbar gestalten
- Die Vielfalt der Verkehrsmittel-Angebote erhöhen
- Mobilität für alle sicherer machen
Angebot als Einladung an Bevölkerung der Stadt Salzburg
"Wir sehen das in erster Linie als Angebot an die Bewohner der Stadt, mehr Platz zum Schlendern und Radfahren einzufordern", führt Andreas Steudtner, Sprecher der Initiative "Platz für Salzburg", im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch aus. Die Vorhaben sollen deshalb nicht zu utopisch sein, für eine autofreie Innenstadt setze man sich deshalb nicht ein. "Wir wollen schrittweise dafür streiten, dass es mehr Plätze zum Verweilen und bessere Radwege gibt." Den Forderungen soll mit einer eigenen Petition Nachdruck verliehen werden, bereits mehr als 1.000 Menschen hätten diese bislang unterschrieben.
Konkret kann sich der Sprecher der Initiative zudem vorstellen, dass der Bereich vom Museumsplatz vor dem Haus der Natur über die Münzgasse bis zum Neutor verkehrsberuhigt wird. "Wir würden uns sehr dafür starkmachen, dass hier nur noch der öffentliche Verkehr fahren darf und dafür konsumfreie Plätze mit Bänken und Bäumen geschaffen werden."
Parteien sollen Punkte in Wahlprogramm aufnehmen
Mit einer Postkarten-Aktion, die an abgestellten Fahrrädern in der Stadt Salzburg verteilt werden soll, will man vor allem die Radfahrer:innen in der Landeshauptstadt auf sich aufmerksam machen. Mit Blick auf die im Frühjahr anstehende Bürgermeister- und Gemeinderatswahl hat man die im Gemeinderat vertretenen Klubs angeschrieben und um eine Einladung gebeten. "Wir wollen unsere 22 Forderungen vorstellen. Unser Ziel ist es, dass die ein oder andere Partei Punkte daraus in ihr Wahlprogramm aufnimmt", so Steudtner.
Hinter der Initiative "Platz für Salzburg" steht übrigens das Team der Initiative "Nein zum Loch", das maßgeblich am Aus der Mönchsberggarage beteiligt war.
(Quelle: salzburg24)