Einseitig, kommerziell ausgerichtet und teuer: So beschreibt die Initiative „Macht Platz“ das kulturelle Angebot in der Salzburger Landeshauptstadt. Dabei gebe es abseits der Hochkultur auch eine lebendige Szene mit DJs, Künstler:innen und kulturbegeisterten Menschen. Ein Ort, an dem sie sich entfalten können, fehle aber. Mit einer Petition will die Initiative den neuen Gemeinderat, der am 10. März gewählt wird, auffordern, einen solchen Raum zu schaffen.
Künstlerische Energie sucht Platz in Salzburg
Man merke bereits seit Ende der Corona-Jahre, „dass viel wiederaufgebaut werden muss“, so Simon Panosch, Obmann des Vereins „Macht Platz“, heute im Gespräch mit SALZBURG24. Es habe in den vergangenen vier Jahren viele Kollektiv-Neugründungen gegeben, man spüre eine enorme Energie und Motivation bei den jungen Menschen. Und ebendiese Energie brauche nun einen Platz, um sich zu entfalten.
Bisher gebe es mit der ARGE, dem Rockhouse und dem MARK Kulturzentrum aber einfach „zu wenig“ in der Stadt Salzburg. Letzteres sei außerdem weit an den Stadtrand gedrängt worden und für viele nicht mehr einfach zu erreichen. Zudem seien die immergleichen Locations oft ausgebucht, das Programmheft bereits voll. Spontanere Veranstaltungen könne man so kaum organisieren. „Und es tut der Stadt gut, wenn mal etwas Neues kommt“, meint Panosch. Auch die vorübergehende Bespielung von Leerständen wie etwa im ehemaligen Personalhaus des Salzburger Landeskrankenhauses oder der Kerzenfabrik in Schallmoos sei keine Lösung. Es brauche ein unabhängiges, langfristig finanziertes „Haus der Kultur“.
Initiative will Kultur niederschwellig zugänglich machen
Insgesamt 15 Kollektive und Vereine stehen mittlerweile hinter der Initiative „Macht Platz“. Ihr Wunsch: Zugang zu Kunst in der Stadt Salzburg günstig und niederschwellig möglich machen. Ganz ohne Eintritt wird man aber nicht auskommen, räumt Panosch ein. Dieser soll aber generell nicht hoch ausfallen und für Menschen mit niedrigerem Einkommen gänzlich entfallen. „Die, die es sich leisten können, zahlen dann eh gerne“, ist sich der DJ sicher.
Die Künstlerinnen und Künstler sollen für ihre Arbeit aber dennoch entlohnt werden. Man strebe ein „Fair-Pay-Schema“ an. Bis man sich das leisten kann, werde es aber wohl dauern. Auch deshalb hoffe man auf Förderungen durch die Stadt. Mit einigen Spitzenkandidat:innen für die anstehende Gemeinderatswahl habe man sich bereits besprochen, das Feedback sei positiv ausgefallen. Nun wünsche man sich, „dass Geld in die Hand genommen wird, um ein Raumnutzungskonzept zu erstellen“. Erst wenn dieses steht, könne man sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für das „Haus der Kultur“ machen. Ob es dann ein fertiges Gebäude wird oder man die Location gänzlich neu errichtet, sei der Initiative nicht so wichtig. „Hauptsache, es tut sich was.“
(Quelle: salzburg24)