Im Salzburger Dom haben Erzbischof Franz Lackner und die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde Salzburgs am Samstagabend gemeinsam um Frieden in der Ukraine gebetet. An dem Friedensgebet mit zahlreichen Gläubigen beteiligten sich laut Kathpress auch Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen in Salzburg.
Auf Initiative der Katholischen Jugend, der Loretto-Jugend und weiterer christlicher Jugendorganisationen wurde am Ende des Gottesdienstes eine in ukrainischen Landesfarben geschmückte Friedenskerze entzündet. Im Anschluss bildeten die Gläubigen mit Kerzen ein Lichtermeer auf dem Domplatz.
Salzburger gedenken mit Lichtermeer der Toten in Ukraine
Das Volk in der Ukraine erleide in diesen Stunden große Not, sagte Erzbischof Lackner bei dem Gebetsgottesdienst. Gottes Anliegen sei, dass die Menschen im Frieden miteinander leben können. "Das wollen wir wachhalten - innerlich verbunden mit den vielen, die große Not erleiden, mit den Familien, die getrennt werden, mit den Vätern, die nicht wissen, ob sie zurückkehren und den Kindern und Müttern, die zurückbleiben", so der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.
"Halten wir unser Herz offen für dieses Leid, und öffnen wir auch unsere Hände, um zu helfen", rief Lackner auf. Ausdrücklich dankte er auch den politisch Verantwortlichen in Österreich, die bereits angekündigt hätten, "dass die Tore für Flüchtlinge offen stehen". Auch die heimischen Pfarren seien bereit zu helfen, ebenso sei die Caritas vor Ort vertreten. "Wir wollen helfen und den Menschen zur Seite stehen", betonte der Salzburger Erzbischof.
Ukrainischer Pfarrer leitet Gottesdienst
Die Feier wurde von der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde gestaltet und von deren Pfarrer Vitaliy Mykytyn geleitet. Gemeinsam betete man den byzantinischen "Hymnos Akathistos", gedachte in von den verschiedenen Kirchenvertretern gesprochenen Fürbitten der Kriegsopfer und bat um Schutz und Zuspruch für die notleidenden Menschen in der Ukraine. "Wir denken an die, die auf der Flucht sind, voll Angst und traumatisiert, an die Kinder, die in diesen Tagen zu Waisen werden, an die Jugendlichen, deren Zukunft der Krieg zerstört", sagte etwa der evangelische Pfarrer Tilmann Knopf: "Sende Ihnen Menschen, die für sie da sind."
Der griechisch-katholische Pfarrer Mykytyn dankte am Ende der Feier sichtlich bewegt für das Gebet und für die Unterstützung. In der Ukraine herrsche wegen des Krieges Angst, Unsicherheit und großes Leid, sagte Mykytyn, während er die zuvor von Erzbischof Lackner entzündete Friedenskerze in Händen hielt. In ihrer Not suchten die Menschen Zuversicht und Hilfe, so der ukrainische griechisch-katholische Geistliche: "Diese Kerze bedeutet für mich, dass Gott in jeder Lebenssituation an unserer Seite steht. Möge das Licht Christi in diesen dunkeln Zeiten leuchten."
Friedliche Kundgebungen in ganz Österreich
Rund 3.000 Menschen haben am Samstagnachmittag am Wiener Platz der Menschenrechte laut Polizei friedlich gegen Russland und jenen Krieg in der Ukraine protestiert, den der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar angeordnet hatte. Am Grazer Hauptplatz fanden sich laut Polizei bis zu 500 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung für die Ukraine zusammen. Auf dem Hauptplatz in Linz zeigten sich laut Polizei 900 Menschen mit der Ukraine solidarisch.
"Save Ukraine", "No War" und "Putin Terrorist" war unter anderem auf den Schildern in Graz zu lesen. Mehrere Redner, darunter auch die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) und NEOS-Gemeinderat Philipp Pointner, wiesen auf die dramatische Lage in der Ukraine hin. Andere wiederum baten um Spenden: "Jede Hilfe zählt." Für die bisher gefallenen Opfer des Krieges wurde auch eine Schweigeminute abgehalten. Insgesamt verlief die Kundgebung friedlich.
Der Verein "Ukrainians in Linz and Upper Austria" hatte die - friedlich verlaufende - Veranstaltung in Linz organisiert. "Nur gemeinsam können wir uns der russischen Aggression widersetzen und den Krieg stoppen", lautete der Aufruf. In Linz lebende Ukrainerinnen und Ukrainer baten die europäischen Staaten um Unterstützung für ihr Heimatland.
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(Quelle: salzburg24)