Nach zahlreichen sexuellen Übergriffen zu Silvester im Vorjahr steht am Donnerstag Sicherheit für Frauen bei der Salzburger Polizei einen Tag lang im Mittelpunkt. Wie kann ich gefährliche Situationen vermeiden? Was kann ich tun, wenn ich trotzdem mal in eine brenzlige Situation gerate? Und wie kann ich mit einfachen Mitteln meine Sicherheit erhöhen? Für diese Fragen stehen Polizistinnen und Beamte der Kriminalprävention in der Landespolizeidirektion in der Alpenstraße der Stadt Salzburg zur Verfügung.
Großer Run auf Handalarme
Dabei werden auch akustische Handalarme verteilt. Innerhalb einer halben Stunde seien die 400 Stück allerdings weggewesen, wie Polizeisprecherin Valerie Hillebrand gegenüber SALZBURG24 mitteilte. Die Geräte funktionieren ganz einfach. Zieht man an einem Stäbchen, ertönt ein schrilles, 100 bis 130 Dezibel lautes Alarmgeräusch. „Es hat sich erwiesen, dass sich viele Täter davon abschrecken lassen“, meinte Hillebrand.
So funktionieren die Geräte
Die Handalarme würden dazu nicht in das Waffengesetz fallen – im Gegensatz etwa zu Pfeffersprays. Sie dürfen damit auch von Frauen unter 18 Jahren verwendet werden. Dazu sind sie etwa so groß wie ein Schlüsselanhänger und lassen sich einfach mitnehmen. Wer noch einen Handalarm möchte, muss sich leider bis nächstes Jahr gedulden. Dann soll es wieder eine Präventions-Veranstaltung bei der Polizei geben. Beratungsgespräche laufen aber noch bis 18 Uhr.
6.000 Alarme für ganz Österreich
Insgesamt verteilt die österreichische Polizei verteilt insgesamt 6.000 Taschenalarme gratis an Frauen. Der Stückpreis für die Behörde beträgt 3,5 Euro, die Kosten insgesamt also 21.000 Euro. Die Aktion erfolge als Präventionsmaßnahme im Rahmen des Projekts "Gemeinsam.Sicher", sagte Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministerium der APA.
Die 6.000 Stück wurden laut Grundböck aliquot auf die Bundesländer, also je nach Bevölkerungsanteil, verteilt. Die meisten Taschenalarme, die bei Aktivierung einen schrillen Alarm auslösen, werden in Wien ausgegeben. In der Bundeshauptstadt sollen sie insbesondere als Reaktion auf die massenhaften Übergriffe in der Kölner Silvesternacht auch schon vor dem 31. Dezember von der Polizei an Frauen verteilt werden. Die 6.000 Stück sind eine erste Tranche, sagte Grundböck. "Wir werden schauen, wie sie angenommen werden und dann entscheiden, ob die Aktion fortgesetzt wird", betonte der Sprecher. In Wien werden die Handalarme von "Grätzel-Polizisten" verteilt.
(SALZBURG24/APA)
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)