Kein Leerstand

Salzburger Subkultur hält Einzug im früheren Seniorenwohnhaus Hellbrunn

Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl und Stefan Heizinger vom Verein Super vor dem ehemaligen Seniorenwohnhaus Hellbrunn.
Veröffentlicht: 14. Februar 2025 15:11 Uhr
Im ehemaligen Seniorenwohnhaus Hellbrunn in der Stadt Salzburg soll bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen geschaffen werden. Während der Planungsphase ziehen allerdings Salzburger Kunstschaffende und Kreative in die altehrwürdigen Räumlichkeiten ein. Wir stellen euch das Konzept des Vereins "Super" vor.

Noch bis November letzten Jahres wurde das ehemalige Kasernengebäude an der Hellbrunner Straße als Seniorenwohnheim genutzt. Rund 100 ältere Menschen waren dort beheimatet. Jetzt steht ein Umbau an. Bis zu leistbare 100 Wohnungen sollen in dem denkmalgeschützten Haus aus dem 19. Jahrhundert entstehen. Für das heurige Frühjahr hat Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) ein finales Konzept angekündigt. Neben jungen Menschen sollen bei der Wohnungsvergabe neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt in den Bereichen Pflege und Elementarpädagogik bevorzugt werden. In frühestens zwei bis drei Jahren rechnet er mit der Fertigstellung. Baubeginn ist voraussichtlich kommendes Jahr.

"Kulturelle Zwischennutzung" im Seniorenwohnhaus Hellbrunn

Um das leerstehende Gebäude während der Planungen und Vorbereitungen nicht ungenutzt zu lassen, stellt die Stadt einzelne Räume für junge Salzburgerinnen und Salzburger zur Verfügung, die sich künstlerisch betätigen. "Gerade für junge Menschen ist es im teuren Salzburg schwierig, ein Atelier oder eine kleine Werkstatt anzumieten. Wenn wir als Stadt schon ein großes, leerstehendes Gebäude haben, dann wollen wir zumindest eine kulturelle Zwischennutzung gemeinsam ermöglichen", so Dankl gegenüber SALZBURG24.

Dazu habe man sich den Verein "Super" ins Boot geholt. Die Initiative für Zwischennutzung von Leerständen als kulturelle Handlungsräume wurde 2015 gegründet. Ihr Ziel ist es, vorübergehend leerstehende Räume in Salzburg für eine temporäre Bespielung zugänglich zu machen. Derzeit werden unter anderem die alte Kerzenfabrik in Salzburg-Schallmoos und das alte Personalhaus bei den Salzburger Landeskliniken von der Salzburger Subkultur belebt. Ob Graffiti, Urban Art oder Hip Hop – die Szene ist vielfältig. "Unsere großen Räume in der Stadt Salzburg sind allerdings am Ende. Wir benötigen Platz", erklärt Stefan Heizinger vom Verein "Super" am Freitag im Gespräch mit S24. Im SALK-Personalhaus – es wird seit 2021 von "Super" genutzt – könne man bis Ende des Jahres bleiben, in der Kerzenfabrik sei vorrausichtlich Mitte des Jahres Schluss.

Lesungen, Ausstellungen und Ateliers geplant

Im Seniorenwohnhaus Hellbrunn soll vorerst ein Flügel, das sind etwa ein Dutzend Räume, künstlerisch genutzt werden. Geplant sind im ehemaligen Café vorerst Lesungen und Ausstellungen. Es seien aber je nach Nachfrage auch Ateliers und Werkstätten angedacht. Heizinger spricht von etwa 70 bis 100 Anfragen von Interessierten pro Monat. Die Kosten für Kunstschaffende seien überschaubar, vor allem für eine teure Stadt wie Salzburg.

Seniorenwohnhaus Hellbrunn KPÖ Plus/Lara Simonitsch
Das Café im ehemaligen Seniorenwohnhaus Hellbrunn. Hier sollen Lesungen stattfinden.

Es ist keine Miete zu bezahlen, wie Dankl versichert. Lediglich die Betriebskosten sind abzudecken. "Diese dürften aber gering ausfallen, da das Haus sowieso geheizt werden muss." So wird im Keller etwa noch eine Großküche betrieben. Die Kosten würden sich pro Mieter:in auf 50 bis 250 Euro pro Monat belaufen, wie Heizinger sagt.

Bereits kommende Woche gibt es eine letzte Begehung, um abzuklären, ob noch Adaptierungen nötig sind. Das Haus sei allerdings gut in Schuss. "Immerhin ist es bis November bewohnt worden", so Dankl. Wie lange die Salzburger Subkultur an der Hellbrunner Straße bleiben kann, ist vorerst noch unklar. Heizinger hofft auf eine langfristige Nutzung, Dankl stellt am Freitag mindestens ein bis zwei Jahre in Aussicht.

(Quelle: salzburg24)

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