Wie fülle ich den Antrag für den Heizkostenzuschuss aus? Und wo kann ich etwas ausdrucken, wenn mein Drucker nicht mehr funktioniert? Bei diesen und weiteren Fragen hilft das Bewohnerservice (BWS) der Stadt Salzburg. Es hat seinen Ursprung in den 80er-Jahren im Forellenweg in Liefering und bietet in mittlerweile zehn Einrichtungen in sieben Stadtteilen verschiedensten Services an. Außerdem beraten ausgebildete Sozialarbeiterinnen und -arbeiter die Salzburger Bevölkerung in ihren Angelegenheiten. In der heutigen Pressekonferenz berichtete Stadträtin Andrea Brandner (SPÖ) über die Bilanz im Vorjahr.
Die Nachfrage nach den BWS-Angeboten ist demnach in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Allein in den ersten drei Quartalen 2024 wurden die Servicestellen 61.000 Mal aufgesucht. Im Vergleich: 2022 waren es im gleichen Zeitraum rund 40.000 Besuche – eine Steigerung um mehr als die Hälfte also.
Alle Bewohnerservice-Stellen in Salzburg:
- BWS Aigen / Parsch
- BWS Gnigl / Schallmoos
- BWS Gnigl / St. Anna
- BWS Itzling
- BWS Elisabeth-Vorstadt
- BWS Lehen / Taxham
- BWS Bolaring
- BWS Liefering
- BWS Liefering / Forellenweg
- BWS Salzburg-Süd
Individuelle Beratungen um 70 Prozent gestiegen
Aber warum suchen Salzburgerinnen und Salzburger so eine BWS-Stelle überhaupt auf? Was macht man dort? „Zum einen bieten wir Serviceleistungen an. Das kann die Hilfe beim Ausfüllen eines Antrags sein oder das Durchsehen der Finanzamt-Unterlagen“, erklärt Christine Schattenecker aus dem Büro der Stadträtin Andrea Brandner im SALZBURG24-Gespräch.
Immer mehr komme es aber zu zeitintensiven Info-Gesprächen und individuellen Beratungen – ein Anstieg von 70 Prozent in zwei Jahren. „Da kann es um existenzielle Probleme wie eine bevorstehende Delogierung gehen“, schildert Schattenecker. Die Menschen kämen aber auch, wenn es Ärger in der Nachbarschaft gibt oder sie sich in der Nacht fürchten. Die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter führen dann gezielte Gespräche – „manchmal geht’s auch nur ums Zuhören“.
Zum Großteil kommen Schattenecker zufolge ältere Menschen oder jene, die sich mit der deutschen Sprache schwer tun. „Aber es werden auch mehr Familien und junge Leute“, hält sie fest. Die Zielgruppe würde sich oft eines der 21 Lastenräder oder eines der drei Klimatickets pro BWS-Stelle ausborgen.
Neue Bewohnerservice-Stellen in Salzburg geplant
Neben dem Rückblick gab es bei dem Pressetermin auch einen Ausblick: Das BWS Liefering wird im Laufe des Jahres in das Seniorenwohnhaus Liefering integriert, um noch präsenter für diese Gruppe da zu sein. Der Ursprung am Forellenweg, der bisher eine Außenstelle war, soll zu einem eigenen Bewohnerservice ausgebaut werden.
Und wie sieht’s mit anderen Stadtteilen aus? „In Maxglan sind wir noch unterversorgt, das ist uns bewusst. Deshalb ist geplant, ein BWS bei den Glangärten (ehemalige Stiegl-Gründe, Anm.) zu errichten, sobald dort Wohnungen gebaut wurden“, so Brandners Pressesprecherin.
Eigenes Stadtteilbudget für mehr Bürgerbeteiligung
Neu ist heuer die Einführung des Stadtteilbudgets: Mit dem Pilotprojekt soll die Bürgerbeteiligung angekurbelt werden. Aus dem BWS-Topf, der in diesem Jahr von 1,5 Millionen Euro auf zwei Millionen Euro aufgestockt wurde, werden insgesamt 9.000 Euro abgeknöpft und an die drei besten Ideen für die Nachbarschaft investiert. „Das kann ein gemeinsamer Kochkurs oder eine neue Sitzbank im Park sein. Eine Jury entscheidet dann über den besten Vorschlag und dieser Stadtteil erhält für die Umsetzung dann 3.000 Euro“, schildert Schattenecker.
Wer in der Jury sitzt, ist noch unklar. Auch, ob es für alle Stadtteile künftig einen Budgettopf zur Bürgerbeteiligung geben wird, könne erst nach der Testphase entschieden werden. Nur so viel steht fest: Das Pilotprojekt soll heuer im Frühling starten, jeder und jede kann Ideen für seinen bzw. ihren Stadtteil einreichen.
Was haltet ihr von der Idee des Stadtteilbudgets? Welche Ideen schweben euch für einen Stadtteil vor? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.
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(Quelle: salzburg24)