"Die heimische Imkerschaft mit ihren Bienenvölkern ist für die flächendeckende Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen wesentlich und für Natur und Landwirtschaft im Bundesland nicht wegzudenken", so Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) in einer Aussendung am Mittwoch. "Der in diesem Jahr besonders große Honigertrag in Salzburg ist nicht nur auf die warme Witterung zurückzuführen, sondern auch auf das große Engagement der Imkerinnen und Imker", so Schwaiger weiter.
Varroamilbe sorgte für große Verluste bei Bienenvölkern
Mussten im vergangenen Jahr die Imker in Salzburg durch die Varroamilbe, dem weltweit meistverbreiteten Bienenschädling, einen Verlust von 30 bis 50 Prozent an Bienenvölkern hinnehmen, haben sich nach einem wettermäßig eher schlechten Frühjahr die Bienenvölker positiv entwickelt.
"Durch die Schönwetterperioden ab Mitte Mai hat sich im ganzen Bundesland eine gute Waldtracht herausgebildet welche die Bienen auch nützen konnten. Das heißt, heuer gibt es vor allem einen großen und qualitativ hochwertigen Anteil an Fichten- und Weißtannenhonig", so Imkermeister Matthias Fink. "Und im Hochgebirge konnten die Imkerinnen und Imker einen ausgezeichneten Almrauschhonig ernten", informiert Fink. Der Anteil des Frühjahrs-Blütenhonigs sei hingegen sehr gering, lediglich in der Stadt Salzburg und entlang der Salzach seien hier Erträge zu verzeichnen.
Imkerei boomt weiterhin
Die Anzahl der Imker im Bundesland nimmt stetig zu. "Den Neueinsteigerinnen und -einsteigern geht es aber vor allem darum, eigenen Honig zu erzeugen und einen Beitrag zum Erhalt der Natur zu leisten", ist Fink überzeugt. Zählte der Salzburger Landesverein für Imkerei und Bienenzucht vor sieben Jahren 1.850 Mitglieder, sind es heuer bereits mehr als 2.560.
"Wie wichtig die Bienenhaltung ist, kann man erst erkennen, wenn es keine Bienen mehr gibt, ein Zustand, den wir hoffentlich nie erreichen werden. Dieser oft strapazierte Satz hat aber leider nach wie vor absolute Gültigkeit. In Salzburg mache ich mir bei einer so engagierten und lebendigen Gemeinschaft von Imkerinnen und Imkern keine Sorgen um die Zukunft der Bienen", sagte Landesrat Schwaiger.
Klare Deklaration des Herkunftslandes bei Import-Honig
Trotz eines guten Erntejahres in Salzburg kann der heimische Honigbedarf ohne Importe nicht gedeckt werden. Bei Importhonig ist jedoch vielfach nicht genau ersichtlich, aus welchem Land der Honig stammt. "Eine klare Herkunftsdeklaration, wie sie in Österreich bereits üblich ist, ist absolut wünschenswert. Denn die Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Recht darauf zu erfahren, woher das Produkt stammt", sind sich Schwaiger und Fink einig.
Der Landesverein für Imkerei und Bienenzucht in Salzburg gliedert sich in 82 Ortsgruppen mit rund 2.565 Mitgliedern, die mehr als 25.000 Bienenvölker betreuen. Der Landesverein bietet auch flächendeckend Imkerkurse an.
(Quelle: salzburg24)