Doppelte Freude bringt der Nachwuchs bei den Schneeleoparden im Zoo Salzburg. Am 2. April haben die beiden noch namenlosen Mädchen das Licht der Welt in der Landeshauptstadt erblickt, teilt der Zoo am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Malou als fürsorgliche Mama
Die beiden Schwestern wiegen bereits 2,6 Kilogramm, haben die Augen seit etwa vier Wochen geöffnet und fangen ganz langsam an, den Bereich außerhalb ihrer Wurfbox zu erkunden. „Die Kleinen entwickeln sich prächtig und Malou ist eine besonders fürsorgliche Mutter“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Da bin ich persönlich sogar ein wenig stolz, denn die vier Jahre alte Schneeleopardin war erstgebärend und ich hatte nicht unbedingt damit gerechnet, dass sie ihre Sache so gut macht. Aber sie hat mich eines Besseren belehrt und das ist einfach nur schön.“
„In der Natur sind Schneeleoparden Einzelgänger und die Kater haben mit der Aufzucht des Nachwuchses nichts zu tun. Bei uns im Zoo hat Sayan mit seiner früheren Partnerin bereits Erfahrung im Umgang mit Jungtieren gesammelt und wird sicherlich einen Teil zur Erziehung beitragen“, erklärt Sabine Grebner. Spannend dürfte wohl zu beobachten sein, wie die Schneeleoparden-Familie später auf der Außenanlage miteinander interagiert. Im Moment sind die Jungtiere jedoch noch nicht zu sehen. Wann genau die noch namenlosen Zwillinge zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein werden, lässt sich nicht genau sagen. „Sie werden jetzt täglich mobiler und es kann durchaus sein, dass sie im Alter von sieben oder acht Wochen ihren ersten Ausflug auf die Außenanlage unternehmen“, sagt Miriam Wiesner.
Erster Schneeleoparden-Nachwuchs seit vier Jahren
Im Zoo Salzburg gibt es mit der Geburt der beiden Jungtiere seit vier Jahren wieder Nachwuchs bei den Schneeleoparden. Das sei wichtig, weil laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion nur noch etwa 2710 bis 3386 erwachsene Schneeleoparden in ihrer Heimat leben, informiert der Zoo. Allerdings seien Zählungen in ihrem unwirtlichen und kaum zugänglichen Lebensraum, den Hochgebirgen Zentralasiens, schwierig. Aufgrund von Wilderei und illegalem Handel sowie Konflikten mit Viehzüchtern und dem Schwund von Beutetieren sei der Bestand der scheuen Großkatzen, die auch als „Geister der Berge“ bezeichnet werden, stark unter Druck geraten. Eine "gesunde Reserve" in Zoos gewinne für den Arterhalt zunehmend an Bedeutung. Zudem sei Malou ein genetisch wertvolles Tier. Ihre Großmutter wurde im Jahr 2000 im zentralasiatischen Hochgebirge von Tadschikistan geboren und geriet als junges Tier in eine von Wilderern aufgestellte Schlagfalle. Die Schneeleopardin verlor ein Drittel ihres rechten Hinterfußes und kam nach ihrer Rettung in den Zoo Zürich.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)