Am Dienstag hat die Ö3-Verkehrsredaktion ihre Geisterfahrer-Statistik veröffentlicht. Die Bilanz: In Österreich waren insgesamt 409 Autofahrer in der falschen Richtung unterwegs, in Salzburg waren es 27. Damit ist die Zahl so hoch, wie zuletzt im Rekordjahr 2008.
Wie wird man zum Geisterfahrer?
Trotz zahlreicher Beschilderungen, wie zum Beispiel bei Auffahrten auf Autobahnen, geschieht es immer wieder, dass Verkehrsteilnehmer die falsche Auffahrt erwischen und zum Geisterfahrer werden. Die Ursachen dafür sind sehr verschieden und können kaum an einem Punkt festgemacht werden. „Unserer Erfahrung nach besteht die häufigste Ursache im zu großen Vertrauen von technischen Hilfsmittel wie zum Beispiel von Navigationssystemen“, sagt Günther Frühwirth, Leiter des ARBÖ- Fahrsicherheitszentrum in Straßwalchen. Vor allem in Stresssituationen verwirren die Ansagen des Navis. Die falsche Auffahrt ist schneller gewählt, als gedacht. Zudem erklärt Frühwirth: „Häufig wird auch die geistige sowie visuelle Ablenkung von den Verkehrsteilnehmern unterschätzt. Wenn man nicht ganz ortskundig oder mit den Gedanken bei der Sache ist, kann es schnell geschehen, dass man einen Fahrfehler begeht“.
Das ist zu tun, wenn ein Geisterfahrer entgegenkommt
Ein Geisterfahrer ist wohl der Alptraum eines jeden Autofahrers. Doch was tun, wenn man einem auf der Autobahn plötzlich ein Autofahrer entgegenkommt? Vom Gesetzgeber gibt es keine genaue Regelung für das Verhalten. Der ARBÖ rät grundsätzlich zu folgendem Vorgehen:
- Radio kann Leben retten: Bei Autofahrten immer das Radio einschalten, um möglichst rasch zu Informationen zu kommen.
- Tempo reduzieren und soweit als möglich rechts halten. Keine Überholmanöver starten und Ruhe bewahren.
- Aufmerksamkeit erregen: Lichtsignale und Hupe betätigen, um den Falschfahrer aufmerksam zu machen.
- Informationen geben: Mit dem Telefon mittels der Freisprecheinrichtung sofort die ASFINAG oder die Polizei informieren. So genau wie möglich den Standort dabei bekannt geben. Tipp: Kilometeranzeige auf Autobahnen beachten.
- Weitere Anweisungen der Polizei oder dem Radio folgen.
Das ist als Geisterfahrer zu tun
Wird man als Autofahrer selbst zum Geisterfahrer, gilt es, nicht weiterzufahren. Am besten bleibt man sofort am Fahrbahnrand stehen. Das Auto so weit als möglich zur Leitplanke stellen und die Warnblinkanlage einschalten. Anschließend sollen sich Geisterfahrer bei der Polizei melden. Die Beamten geben dann weitere Anweisungen. Auf keinen Fall sollte man aus dem Auto aussteigen. Mit der Lichthupe sollte außerdem auf sich selbst aufmerksam gemacht werden, um die anderen Autofahrer so früh als möglich zu warnen.
(Quelle: salzburg24)