Anja Hagenauer zieht sich aus der Politik zurück. Das gab die SPÖ-Politikerin am heutigen Dienstag – ihrem 54. Geburtstag – bekannt. Hagenauer war zuletzt Sozialstadträtin der Stadt Salzburg und legt mit 5. Juli ihr Amt nieder.
In einer persönlichen Erklärung schrieb Hagenauer von „gesundheitlichen Gründen, die es mir nicht länger ermöglichen, meinen politischen Aufgaben in vollem Umfang nachzukommen.“
Anja Hagenauer führt gesundheitliche Probleme an
Weiters führt die scheidende Sozialstadträtin in der Aussendung aus: „In den vergangenen Monaten habe ich mich mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert gesehen, die es mir immer schwerer gemacht haben, meine Aufgaben als Politikerin mit der notwendigen Hingabe und Energie auszuführen. Die körperlichen Belastungen machen es mir unmöglich, meinen Aufgaben zu 100 Prozent gerecht zu werden und gleichzeitig für mein eigenes Wohlbefinden zu sorgen. Mein Credo war immer ‘halbe Sachen mache ich nicht‘“.
Sobald sie ihre Gesundheit wieder hergestellt habe, werde sie "wieder für und mit Menschen arbeiten. Aber nicht mehr in der Politik", so Hagenauer weiter. Die gebürtige Oberösterreicherin studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg, spricht Türkisch und gilt als ausgewiesene Expertin für Sozialthemen und für Integration und Zuwanderung. 2002 wurde sie politische Referentin im SPÖ-Klub, 2006 die erste Integrationsbeauftragte der Stadt Salzburg. Von 2009 bis 2013 saß sie als Abgeordnete im Salzburger Landtag.
Es erfolgte der Wechsel in die Stadtpolitik, von 2014 bis 2019 war sie Vizebürgermeisterin in der Landeshauptstadt, seit 2019 ist sie Sozialstadträtin. Hagenauer wurde einige Zeit lang auch als mögliche Nachfolgerin von Ex-Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) gehandelt - eine Funktion, in die schließlich der heutige Stadtparteichef und Vizebürgermeister Bernhard Auinger gewählt wurde. Er und seine Genossinnen und Genossen haben nun bis 5. Juli Zeit, die Nachfolge zu klären. Die Partei will darüber in den kommenden Tagen gesondert informieren. "Wir haben genug geeignete Kandidatinnen und Kandidaten auf unserer Liste, die die großen Fußstapfen von Anja Hagenauer ausfüllen können", teilte Auinger heute mit.
Egger von Hagenauer-Entscheidung "überrascht"
Salzburgs SPÖ-Chef David Egger nimmt die Entscheidung "überrascht und mit großem Bedauern" zur Kenntnis, heißt es in einer Aussendung: „Anja Hagenauer ist eine Persönlichkeit, wie es sie öfter in der Politik geben sollte. Sie ist ehrlich, direkt und hartnäckig. In ihrer gesamten politischen Karriere ist sie immer dann streitbar aufgetreten, wenn sie Ungerechtigkeiten gesehen hat. Insbesondere ihr unermüdlicher Einsatz für pflegebedürftige Menschen sucht seinesgleichen.“
SPÖ-Klubvorsitzende Andrea Brandner erklärt in einer Aussendung: „Anja Hagenauer ist in ihrer Rolle als Spitzenpolitikerin und Führungskraft stets ein wichtiges Vorbild für junge Mädchen und Frauen gewesen. Es braucht Frauen wie sie in der Politik.“
(Quelle: salzburg24)