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Spitzenköche tischen Festmahl für Arme in Salzburg auf

Veröffentlicht: 25. Juli 2023 14:07 Uhr
Einmal schön essen gehen – für Menschen, die mit einem finanziellen Engpass leben, ist das purer Luxus. Daher tischte der Sozialverein Festmahl gestern wieder im Schloss Mirabell auf: Rund 60 Menschen, die mit einem finanziellen Engpass leben, waren bei dem Fünfgänge-Menü dabei.
Selma Alic

Zum 102. Mal veranstaltete Christian Rauch, Vereinsobmann des gemeinnützigen Sozialvereins Festmahl ein fünf Gänge-Menü für arme und bedürftige Menschen aus Salzburg. Diejenigen, die kein Dach über dem Kopf haben, sich unverschuldet in einer Notlage befinden oder mit Mindestpension leben, lädt Rauch seit mittlerweile 15 Jahren zur Festspielzeit zum sogenannten Festmahl für die Menschenwürde ein. Das Feinschmeckermenü wurde von namhaften Köch:innen zubereitet und mit Tafelmusik und Gesang begleitet. Die Gäste stehen dabei im Mittelpunkt. Seit zehn Jahren findet das Festmahl im Schloss Mirabell statt.

Mit zehn Spitzenköchen vom Verband der Köche Österreich und der Salzburger Köche möchte der Vereinsobmann heute Abend denjenigen, die nicht auf Rosen gebettet sind, einen Abend in luxuriösem Ambiente bieten – und das natürlich kostenlos. Mit dabei war auch Starkoch Alexander Forbes Junior, Küchenchef des Verwöhnhotels Berghof in St. Johann (Pongau).

Trendwende bei Mittelschicht

Die Teilnehmenden des Festmahls kamen aus den veschiedendten Bereichen. „Es sind Menschen mit gesundheitlichen Problemen dabei, sowie Flüchtlinge aber auch Menschen, die von ihrer Mindestpension leben“, erklärte Rauch bereits im Vorfeld im SALZBURG24-Interview. Für ihn macht sich bei der letzteren Gruppe eine Trendwende bemerkbar: „Oft weiß man gar nicht, wie schlecht es Personen aus dem Mittelstand geht. Pensionist:innen werden nicht unbedingt als arm angesehen, dabei können sich einige von ihnen kaum ihre eigene Wohnung leisten.“ Aus diesem Grund möchte der Vereinsobmann mehr Sichtbarkeit für Armutsprobleme in der Mittelschicht schaffen.

Musikalische Begleitung beim Essen

Für ein angenehmes Ambiente sorgte das Bläserensemble Quadrophonia des Universitätsorchesters Salzburg mit klassischer Musik. Erstmals war auch der Quelle der Liebe-Chor bei der Veranstaltung dabei. Auch Gäste aus der Politik waren dem Event am Dienstag anwesend: Die ehemalige Stadträtin Anja Hagenauer und Stadträtinnen Andrea Brandner (beide SPÖ) und Anna Schiester (Bügerliste), sowie Sozial-Landesrat Christian Pewny (FPÖ) waren eingeladen.

 

Für Pewny ist die Initiative ein wertvolles Angebot für die Gesellschaft: „Der bewusste Luxus beim Festmahl verleiht Menschen, die nicht auf Rosen gebettet sind, Würde und das Gefühl, als Person zu zählen. Die offene Tür und die Einladung an alle verringert die Hemmschwelle“, wird er in einer Salzburg Land-Aussendung zitiert. Insgesamt haben bereits mehr als 6.300 Personen bei 101 Veranstaltungen im ganzen Land an der Festtafel teilgenommen. Auch für das diesjährige Festmahl waren zirka 60 Menschen gemeldet.

Hohe Nachfrage bei Festmahl

„Der Service, sowie das Essen sind bei uns bewusst übertrieben“, erklärt Rauch lachend. Er möchte, dass sich die Gäste wohl und gehoben fühlen – „und mit einem Lächeln nach Hause gehen.“ Das Projekt kommt laut Rauch gut an: Heuer haben sich doppelt so viele Menschen angemeldet, als in die Räumlichkeiten des Schlosses passen.

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(Quelle: salzburg24)

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