Das gaben Salzburgs Bürgermeister und Sportressortchef Heinz Schaden sowie Bau-Stadträtin Barbara Unterkofler am Dienstag bekannt. Die Halle wird die Riedenburghalle ersetzen. „Der Vorschlag für diesen Standort ist von den Lieferinger Sportlern selbst gekommen, ich bin wirklich froh über die Idee. Deren Anlagen nahe dem Salzachsee müssen ja ohnehin in Teilbereichen saniert werden. Und wir als Stadt wollen und müssen Ersatz für die Anlage in der Riedenburgkaserne schaffen. Beide Ziele erreichen wir mit dem aktuellen Projekt“, freut sich Bürgermeister Heinz Schaden. „Und das Projekt erfüllt nicht nur funktional und architektonisch alle Anforderungen. Wir setzen auch ein Projekt nach Plusenergie-Standard gemäß unseren smart-city-Vorgaben um“, ergänzt Baustadträtin Barbara Unterkofler. Die Entscheidung in der Jury für das Projekt ist einstimmig gefallen.
Sporthalle wird leicht erhöht
Die Sporthalle wird aus Gründen des Hochwasserschutzes leicht erhöht über dem jetzigen Niveau der Sportanlagen an der Josef Brandstätter-Straße errichtet. Derzeit befinden sich auf dem Areal verschiedene sanierungsbedürftige Gebäude bzw. Tennisanlagen. Gebaut wird eine Dreifach-Turnhalle mit einer Spielfläche von 30 x 50 Metern. Die drei Sektoren können voneinander getrennt werden. Die Halle verfügt über 400 Sitzplätze für Besucher – je zur Hälfte auf fixen bzw. ausklappbaren Tribünen. An einer Schmalseite wird eine Kletterwand und ein Boulderbereich über eine Länge von 30 Metern eingerichtet. Das Gebäude ist umfassend barrierefrei und für Behinderten-Sportarten geeignet. Zusätzlich zur eigentlichen Sportfläche sind im Erd- bzw. Untergeschoß sämtliche Nebenräume gruppiert: Foyer, Gastronomiebereich, ein Extra-Bewegungsraum mit 100 Quadratmetern, Garderoben, Duschen, Geräteräume und Schiedsrichterzimmer. Im Untergeschoß wird zusätzlich die Infrastruktur an Garderoben und Sanitärräumen für die Freibereiche untergebracht. Für die Gastronomie steht auch ein Gastgartenbereich zur Verfügung. Der Grünraum zur Salzach und zum Treppelweg hin soll mit einem Bewegungspark gestaltet werden, sieht der Entwurf vor.
Smart-City-„Leuchtturm“
Für das Projekt Sporthalle Liefering hat die Stadt als Bauherr umfangreiche ökologische Kriterien gemäß smart-city-Standards vorgegeben. Die Umsetzung dieser Kriterien wurde bei der Beurteilung im Architekturverfahren mit 40 Prozent auch entsprechend hoch bewertet. Das konkrete Projekt weist Plusenergiehaus-Standard auf. Erreicht wird das durch kompakte Bauweise, Orientierung der Gebäudes und seiner Öffnungen, entsprechende Wärmedämmung und alternative Energiegewinnungssysteme(Photovoltaik sowie Solarnutzung). Das durch die Wettbewerbssieger gewählte Konstruktionssystem mit einer Verbundkonstruktion aus Holz um Stahl für die Überdachung der Halle lässt eine sehr wirtschaftliche und ressourcenschonende Errichtung erwarten. Das Vorhaben wurde beim Klima-Aktiv-Fonds des Bundes als Smart City-Demoprojekt sowie beim „Horizont 2020“-Programm der EU um Förderungen eingereicht. Die Stadt erwartet aus diesen beiden Töpfen Zuschüsse im sechsstelligen Euro-Bereich. Dank des Plusenergie-Standards sind für die Zukunft auch besonders niedrige Betriebskosten zu erwarten.
Die Sporthalle ist über den Salzach-Treppelweg ideal mit dem Fahrrad erreichbar, die ÖV-Anbindung erfolgt über die Obus-Station im Nahbereich. Zur Schmiedingerstraße wird ein neuer Fuß- und Radweg errichtet. Die IV-Erschließung erfolgt über die Josef-Brandstätter-Straße mit Längs-Parkplätzen bzw. einem Überlauf-Parkplatz auf dem Gelände des städtischen Bauhofs gegenüber.
7,55 Millionen Euro Budget
Der Bauausschuss hat bereits im vergangenen September für das Projekt einen Kostenrahmen von 7,55 Millionen Euro plus 20 Prozent Reserve genehmigt. Bezüglich des vom Land avisierten Kostenbeitrags von 20 Prozent stellt sich die Stadt auf Verzögerungen bei der tatsächlichen Überweisung dieser Summe ein. Baubeginn für die Halle kann im Spätwinter bis Frühjahr 2015 sein, die Bauzeit ist mit 15 Monaten „sportlich“ veranschlagt. Mit der GSWB, die am Riedenburg-Areal ja eine Wohnbebauung realisiert, arbeitet intensiv daran, die alte Halle auf dem Kasernengrund so lange wie möglich benutzbar zu halten. Alle Beteiligten, das sind GSWB, Bundesheer, BIG, Akademisches Gymnasium, LSO (Landessportorganisation) und die Stadt Salzburg sind um eine Zug um Zug Lösung bemüht. Ob diese gelingt bzw. wie lange eine allfällige Übergangsphase dauern würde, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.
(Quelle: salzburg24)