Die Stadt Salzburg hat rund 1.700 geförderte Mietwohnungen. Nach dem Verzicht auf mögliche Mieterhöhungen in den letzten Jahren wird aktuell geprüft und berechnet, ob es zu einer Anpassung der Richtwertmieten und anderer Mietzinse kommen soll. Das teilt die Stadt am Dienstag in einer Aussendung mit. Dies passiere vor dem Hintergrund, dass der Bund aufgrund der "galoppierenden Inflation" österreichweit 250 Millionen Euro als Wohnkostenbeihilfe zur Verfügung stellen wird.
Richtwertmieten in 1.050 Wohnungen der Stadt Salzburg
Richtwertmieten gelten aktuell für rund 1.050 städtische Wohnungen, die vor 1953 erbaut wurden, heißt es weiter. Die Richtwertmiete beträgt derzeit von 1,90 Euro pro Quadratmeter bis zu (vereinzelt) 8,03 Euro pro Quadratmeter. Für den größten Teil der Richtwert-Wohnungen verlange man 5,55 Euro pro Quadratmeter.
Erhöhung um Inflationsrate im Raum
Gedacht sei an eine Anhebung um die Jahresinflation 2022 von 8,6 Prozent auf dann 6,03 Euro pro Quadratmeter. Das sind rund 48 Cent Mehrkosten pro Quadratmeter (netto). Für eine typische 55 Quadratmeter-Wohnung würde somit die bisherige Vorschreibung von 305,25 auf 331,65 Euro steigen. Die Stadt betont, dass sie nach wie vor den am 1. Mai 2019 kundgemachten Richtwert inkl. eines Abschlags von 30 Prozent vorschreibe.
Anhebung auch bei Kategoriemietzins-Wohnungen?
Überlegt werden Anpassungen auch bei den gut 300 Kategoriemietzins-Wohnungen (A, B, C, D) und den rund 170 § 45 MRG-Wohnungen (Hauptmietvertrag vor 1994). Hier seien Anhebungen um 5 Prozent vorgesehen. Der überwiegende Kategoriemietzins von 3,80 Euro pro Quadratmeter würde auf 3,99 Euro pro Quadratmeter steigen. Der häufigste Quadratmeterpreis bei § 45 MRG-Wohnungen könnte von 1,90 Euro pro Quadratmeter auf 2 Euro pro Quadratmeter klettern. Für eine 55 Quadratmeter-Wohnung wären sohin 219,45 Euro (statt aktuell 209 Euro) bzw. 109,73 Euro (statt 104,5 Euro) zu bezahlen.
Kategoriemieten und § 45 MRG-Mieten sind an den Verbraucherpreisindex 2000 gekoppelt. Sie hätten 2022 drei Mal (April, Juni, November) angehoben werden können. Die Stadt habe sich allerdings entschlossen, nur die Anhebung vom 1. April 2022 tatsächlich durchzuführen, heißt es in der Pressemitteilung. Bevor nun weitere Schritte gesetzt werden, würde man die Auswirkungen der Maßnahmen des Bundes abwarten. Das letzte Wort rund um mögliche Mieterhöhungen in der Stadt Salzburg ist also noch nicht gesprochen.
(Quelle: salzburg24)