Eine geplante Toiletten-Anlage beim Spielplatz an der Müllner Schanze in der Salzburger Altstadt erhitzt derzeit die Gemüter. Aus Natur- und Denkmalschutzgründen sieht das Konzept nämlich vor, die 14 Quadratmeter große Toilette möglichst im Berg zu verstecken. Das kostet.
Neues WC kostet 34.000 Euro pro Quadratmeter
Konkret soll ein Quader aus gespritztem Beton in die Müllner Schanze eingeschüttet werden, nur die Eingangsseite bleibt sichtbar. Die Kosten für dieses Vorhaben werden vom Architekturbüro auf zirka 380.000 Euro geschätzt, wie aus dem Amtsbericht hervorgeht. Damit werde die Toilette am Mönchsberg mit einem Preis von 34.000 Euro pro Quadratmeter zur „teuersten in Österreich“, befürchtet Christoph Fuchs, Klubobmann der Stadt-ÖVP. Für dieselbe Summe könne man an anderen, „besseren“ Standorten sogar zwei öffentliche WC-Anlagen bauen, ist er sich im Gespräch mit SALZBURG24 sicher. Höher frequentiert als der Abenteuerspielplatz am Mönchsberg sei etwa das Salzachufer. Dort werde aufgrund des Hochwasserschutz-Ausbaus ohnehin eine Neugestaltung notwendig. Auch in öffentlichen Parks ohne Toiletten wie etwa dem Preuschenpark im Salzburger Stadtteil Aigen sei ein WC-Bau für ihn eher denkbar.
Für Fuchs bleibt ohnehin fraglich, ob die veranschlagten 380.000 Euro ausreichen würden: „Sobald etwas unterirdisch ist, explodieren die Kosten immer.“ Weil die Gefahr da sei, dass die Friedhofsmauer an der Müllner Schanze nach den Bauarbeiten gesondert gestützt werden muss, sei auch der Risikoaufschlag mit zusätzlichen 25 Prozent bzw. 94.800 Euro hoch. Damit betrage das Budget für dieses Projekt fast eine halbe Million Euro. Wie teuer der Bau der neuen WC-Anlage tatsächlich wird, wisse man außerdem erst, wenn das Projekt ausgeschrieben wird. Bauvorhaben mit schwerer Zufahrt und wenig Platz seien seiner Erfahrung nach immer „besonders teuer“.
Salzburger Bauausschuss bespricht geplantes Klo erneut
Dass die Kosten für die geplante öffentliche Toilette hoch sind, streitet man auch im Büro von Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) nicht ab. Natürlich gebe es günstigere WCs, „aber eben nicht da oben“, erklärt Büroleiterin Beate Windhager gegenüber SALZBURG24. Es seien viele Möglichkeiten für den Standort geprüft worden – das Einschütten der Anlage in die Müllner Schanze sei die einzige Variante gewesen, die übrig geblieben ist. Man wolle aber dennoch an der geplanten Toilette festhalten, denn ein öffentliches Klo an genau diesem Standort sei in Gesprächen mit der Bevölkerung immer wieder als Wunsch genannt worden.
Ob die umstrittene Toilette tatsächlich gebaut wird, dürfte sich im Bauausschuss am Donnerstag zeigen, wenn das Vorhaben dort erneut besprochen wird.
(Quelle: salzburg24)