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Terror-Helfer in Salzburg verhaftet: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Veröffentlicht: 17. Dezember 2015 08:35 Uhr
Die Herkunft der beiden mutmaßlichen IS-Jihadisten, die seit dem vergangenen Wochenende in Salzburg in U-Haft sind und möglicherweise mit den Attentätern von Paris in Verbindung standen, ist auch am Donnerstag nicht offiziell bestätigt worden. Jüngsten Medienberichte zufolge soll es sich um einen 28-jährigen Algerier und einen 34-jährigen Pakistani handeln.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Ermittler aus Frankreich sollen in die Erhebungen intensiv eingebunden sein, aber auch das wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft Salzburg bisher nicht bestätigt. Der Hinweis eines Geheimdienstes hat offenbar auch zur Festnahme der zwei Männer in der Vorwoche in einer Salzburger Transitunterkunft für Flüchtlinge geführt.

Festnahme in der Autobahnmeisterei Liefering

Bei diesem Quartier soll es sich um die ehemalige Autobahnmeisterei im Salzburger Stadtteil Liefering handeln, die nicht einmal zwei Kilometer vom Grenzübergang Freilassing (Deutschland) entfernt liegt. Die Aufgriff dürfte aber nicht „nicht im Transitbereich, wo sich Flüchtlinge nur für kurze Zeit aufhalten, stattgefunden haben, sondern im Bereich für Asylwerber“, so Johannes Greifeneder im Gespräch mit SALZBURG24. Dieser Bereich sei abgetrennt vom Transitbereich. „In den letzten Tagen gab es keinen außergewöhnlich hohen Andrang an Flüchtlingen, deshalb gab es keinen großen Rückstau, der Verzögerung bei der Weiterreise bedeutet hätte.“

Terror-Helfer möglicherweise schon länger in Salzburg?

Aus diesem Grund halte er eine Festnahme im Transitbereich für nahezu unmöglich –  am Sonntag um zwölf Uhr befanden sich 34 Flüchtlinge und 170 Asylwerber in der ehemaligen Autobahnmeisterei, wie das Land Salzburg herausgab. Das könnte bedeuten, dass die Männer Asyl in Salzburg beantragt hatten und sich schon längere Zeit in Salzburg aufhielten.

Frankreich hat noch kein Auslieferungsbegehren gestellt

Die Behörden aus Frankreich haben bisher noch kein Auslieferungsbegehren an die Justiz in Salzburg gestellt, wie Recherchen der APA am Donnerstag ergeben haben. Derzeit ist in Salzburg ein Inlandsverfahren anhängig. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachtes auf "Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung" (Paragraf 278b StGB).

Männer in der Steiermark registriert

Die zwei Männer stehen im Verdacht, dass sie als Flüchtlinge getarnt mit gefälschten syrischen Pässen aus dem Nahen Osten über Griechenland und die Balkanroute nach Österreich gekommen sind. Offenbar waren sie mit Mitgliedern des späteren Terrorkommandos von Paris unterwegs und wurden auch von derselben Schlepperorganisation eingeschleust. Die beiden sollen bei der Einreise nach Österreich Anfang Oktober in der Steiermark registriert worden sein.

Zusammenhang mit Paris-Attentaten wird geprüft

Ermittelt wird jetzt, ob die in Salzburg festgenommenen Verdächtigen in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris vom 13. November mit 130 Toten und rund 350 Verletzten stehen, also derselben Terrorgruppe angehören, und ob sie in weitere geplante Anschläge eingebunden waren. Falls eine Verbindung zu der Terrorgruppe von Paris besteht, dürfte der Auslieferung der beiden nach Frankreich wohl nichts im Wege stehen.

Terror-Helfer seit Montag hinter Gitter

Die zwei Terror-Helfer sitzen derzeit in der Salzburger Justizanstalt Puch-Urstein hinter Gitter. Die Sicherheitsvorkehrungen sind dort genauestens geregelt. Häftlinge, die als gefährlich eingestuft sind, werden im Fall von notwendigen Wegen von mehreren Beamten begleitet. In der Justizanstalt gibt es generell nur eine Einzel- und Doppelunterbringung von Gefangenen.

(SALZBURG24)

Links zu diesem Artikel:

  • Anschläge in Paris

(Quelle: salzburg24)

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