Eine Serie an gequälten Enten in der Stadt Salzburg ruft jetzt die Polizei auf den Plan. Erst gestern sind zwei Erpel schwer verletzt bei der Staatsbrücke aufgefunden worden. Den Tieren ist die Haut am Bauch abgeschnitten worden. Vor etwa einer Woche ist ein gequältes Tier am Leopoldskroner-Weiher entdeckt worden. Wie hoch die Dunkelziffer ist, ist nicht klar.
Gequälte Enten eingeschläfert
Im gestrigen Fall hat eine Anruferin mittags die Polizei alarmiert, weil die zwei verletzten Erpel auf der Fahrbahn herumgelaufen sind. Das hat zu Verkehrsbehinderungen geführt. Die Beamten haben die Tiere eingefangen und an die Österreichische Tierrettung übergeben. Für die verstümmelten Enteriche, die daraufhin in die Tierklinik Anif (Flachgau) gebracht worden sind, kam jede Hilfe zu spät. Sie mussten aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen eingeschläfert werden, sagt eine Mitarbeiterin Dienstagvormittag gegenüber SALZBURG24. Aufgrund des Verletzungsmusters geht die Polizei von Tierquälerei aus. Jedoch weist man vonseiten des Vet-Zentrums darauf hin, dass man den mutmaßlichen Tätern keine weitere Plattform bieten möchte, indem sie ihre Aktionen in den Medien sehen.
Wer hat etwas gesehen?
Für die Ermittlungen der Polizei sind Zeugen aber enorm wichtig, erklärt eine Sprecherin auf S24-Anfrage am Dienstag. Denn Hinweise gebe es derzeit noch keine. "In diesem konkreten Fall ist es gut, wenn Zeugen wissen, dass sie sich bei uns melden können." Aktuell ist die Exekutive damit beschäftigt, abzuklären, ob der Fundort auch der Tatort war und mögliche Zusammenhänge mit vorhergehenden Fällen zu prüfen. „Wenn es Hinweise auf den Tatort gibt, können wir schauen, ob es Videoaufzeichnungen gibt oder dort jemand etwas gesehen hat.“
Spurensuche gestaltet sich schwierig
Dass DNA auf den Tieren gefunden wird, hält die Polizeisprecherin für unwahrscheinlich, vor allem dann, wenn sich der Vorfall draußen ereignet hat: „In einem geschlossenen Raum würden sich Spuren länger halten. Aber draußen sind sie natürlich auch der Witterung ausgesetzt.“ Auch Fingerabdrücke könne man auf dem Federkleid nicht entdecken: „Dafür müsste der Untergrund passen.“
Salzburgs Polizeistreifen halten Augen offen
Weitere Fälle zu verhindern, sei für die Beamten nicht ganz einfach. Denn es sei schwer vorherzusehen, wo der nächste mögliche Tatort ist. „Im Rahmen des Streifendienstes gehört es aber sowieso dazu, dass man an gewissen Bereichen vorbeikommt und die Augen offen hält“, betont die Sprecherin.
Ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt und in welchem Zusammenhang die grausamen Taten an den Erpeln in der Stadt Salzburg stehen, bleibt also abzuwarten. Die Ermittlungen der Polizei laufen jedenfalls.
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(Quelle: salzburg24)