Bürgermeister Heinz Schaden (S) hat am Montagnachmittag gegenüber der APA seine Bereitschaft für eine neuerliche Kandidatur bei der Wahl im Jahr 2014 signalisiert. "Wenn der Ruf kommt, werde ich mich nicht verschließen", sagte Schaden. Er wisse, dass er nominiert werde. Die Entscheidung über eine Kandidatur liege bei der Partei, verwies Schaden auf die SPÖ-Bezirkskonferenz am 23. November.
Panosch als Schadens Kronprinz
Panosch hat als Kronprinz von Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S) gegolten, doch zur Wahl 2014 wird Vizebürgermeister und Sozialreferent Martin Panosch (S) nicht mehr antreten. Der erst 44-jährige Politiker bestätigte heute, Montag, in einer Aussendung die seit Monaten kursierenden Gerüchte, wonach er für eine weitere Funktionsperiode nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Er wolle sich einer neuen Herausforderung stellen und wahrscheinlich in die Privatwirtschaft wechseln, begründete er sein Ausscheiden. Durchgesickert ist, dass er das Handtuch wirft, weil Schaden noch einmal für die Bürgermeister-Wahl kandidieren will.
Neue Herausforderungen
"Wenn Schaden noch einmal kandidiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich mich aus der Politik zurückziehe und eine neue Herausforderung suche", hatte Panosch erst in der zweiten Augustwoche im APA-Gespräch erklärt. Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, wird Schaden noch einmal antreten. Gegenüber der APA hat der Stadtchef dies bisher nicht bestätigt. Er hat offenbar auch neue Zukunftshoffnungen im Visier: Gemeinderat Wolfgang Gallei (34) und LAbg. Anja Hagenauer (43), Mitarbeiterin des Integrationsbüros der Stadt Salzburg.
Am 20. September endet die parteiinterne Bewerbungsfrist für die Kandidaten der Wahlen 2014. Am 23. November hält die SPÖ der Stadt Salzburg eine Bezirkskonferenz ab, wo die Listen für die Gemeinderats-, Landtags- und Nationalratswahl beschlossen werden.
Seit 2009 Vizebürgermeister
Panosch ist seit 1989 Mitglied der SPÖ. Der aus Schwarzach im Pongau stammende Jurist war von 1992 bis 1999 als Vertragsassistent bzw. Lehrbeauftragter an der Uni Salzburg tätig. Von 1994 bis 2004 war er Klubgeschäftsführer im Salzburger Landtag, von 1999 bis 2004 Gemeinderat der Stadt Salzburg und ab 2004 fünf Jahre lang Baustadtrat. Nach der Wahl 2009 wurde er zum Vizebürgermeister gekürt und folgte seinem Parteikollegen Josef Huber als Sozialreferent nach - was für parteiinterne Kritik sorgte, denn Huber ging nicht freiwillig. Doch der "Kronprinz" entwickelte sich offenbar nicht nach Wunsch des Bürgermeisters, es soll parteiinterne und auch persönliche Differenzen gegeben haben.
Dienstwagen-Affäre
Die "Dienstwagen-Affäre" des Vizebürgermeisters belastete das Verhältnis: Er ließ sich im April 2011 von einer festlichen Tagung in Meran (Südtirol) vorzeitig von seinem Chauffeur abholen, um an einer Geburtstagsfeier seines Parteifreundes LHStv. David Brenner in Salzburg teilzunehmen. Das Auto legte für die Hin- und Rückfahrt rund 600 Kilometer zurück. Laut Kontrollamt sind Fahrten zu privaten Feiern der außerdienstlichen Nutzung zuzurechnen. Panosch argumentierte, dass es keine private Geburtstagsfeier gewesen sei.
Familie hat Vorrang
Die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, sei seit der Geburt seines vierten Kindes in ihm gereift, sagte Panosch heute. "Nachdem die Stadt und die Bezirkspartei weiterhin in guten Händen sein werden, freue ich mich auf eine neue Aufgabe nach der Politik und vor allem auf mehr Zeit für meine Familie. Auf gar keinen Fall will ich versäumen, wie meine Kinder erwachsen werden. 15 Jahre Kommunalpolitik, davon 10 Jahre führende Regierungsarbeit, sind eine wirklich sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte." Als Politiker in Pension zu gehen, sei aber nie sein Ziel gewesen. "Ich fühle mich jetzt im richtigen Alter, um mich einer neuen Herausforderung zu stellen."
Panosch hat noch Pläne
Er werde bis 2014 mit vollem Engagement noch einige wichtige Vorhaben vorantreiben, betonte Panosch: Die weitere Umsetzung der von ihm eingeleiteten Seniorenheimreform mit dem Start der anstehenden Bauprojekte und der Implementierung eines modernen Betreuungskonzeptes in den Heimen, der Ausbau des Schwerpunktes "Mehr Bewegung und gesunde Ernährung" in den städtischen Kindergärten sowie zusammen mit dem Land der Kampf für günstigeres Wohnen.
Nach dem Auslaufen dieser Funktionsperiode wolle er ab Mai 2014 als einfaches Parteimitglied in einer Stadtteilsektion mitarbeiten, sagte Panosch zur APA. "Ins Land zurückzukehren ist für mich unwahrscheinlich. Mich zieht es eher in die Privatwirtschaft. Ich habe mich aber noch nicht endgültig entschieden, was ich nach 2014 mache." Zu Spekulationen, wonach er in die Vorstands-Etage der Salzburg AG wechseln könnte, wo er seit Oktober 2004 im Aufsichtsrat ist, wollte er keine Stellungnahme abgeben. (APA)
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(Quelle: salzburg24)