Der Aufschrei war groß, nun ist es fix: Das Salzburger Jugendfestival 5020 erhält heuer 40.000 Euro weniger Budget. Ein entsprechender Beschluss wurde am gestrigen Montag mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ fixiert. Damit erhält das Festival 60.000 Euro Förderung statt der ursprünglich veranschlagten 100.000 Euro.
Kaiviertelfest im Herbst
Geplant war, das freie Budget auf das Kaiviertelfest umzuschichten, da beide Veranstaltungen ohnehin von Markus Rauchmann organisiert werden. Doch das diesjährige Kaiviertelfest wurde mittlerweile abgesagt.
Wohin also mit den freigewordenen 40.000 Euro? Aktuell werden mehrere Möglichkeiten diskutiert, im Raum steht eine mögliche Veranstaltung im Kaiviertel im Herbst, heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Dienstagvormittag auf SALZBURG24-Nachfrage.
5020 Festival fällt bedeutend kleiner aus
Angedacht sei ein Grätzl-Fest in der Salzburger Innenstadt, ähnlich dem Kaiviertelfest. „Es ist noch einiges im Fluss“, so das Büro Preuner. Vonseiten der FPÖ „geht man nicht davon aus, dass Herr Rauchmann Teil dieser Veranstaltung sein wird“, heißt es in einer Stellungnahme auf S24-Anfrage am Dienstag. Auch Rauchmann stellt im Gespräch mit SALZBURG24 klar: „Ich bin mit keiner Konzeption beauftragt worden.“
Rauchmann kritisiert, dass aufgrund der gekürzten Fördergelder das 5020 Festival auf ein Mindestmaß zusammengekürzt werden müsse: „Wir planen mit nur mehr sieben oder acht statt 30 Veranstaltungen.“ Zudem könne man nur die Großveranstaltungen, die Geld einbrächten, erhalten. Andere Inhalte, die den Vorgaben des Kulturentwicklungsplans entsprächen, müssen abgesagt werden.
Das sagt die Politik
Kritik an der Vorgehensweise kommt auch von der Bürgerliste: „Bei einem Budget-Überschuss von 61 Mio. Euro einem Jugendkulturfestival ohne Not und mit fadenscheinigen Argumenten fast die Hälfte des Budgets zu kürzen, ist nichts anderes als Politik von Gestern – und das auf dem Rücken junger Menschen“, sagt Stadträtin Anna Schiester in einer Aussendung. Sie kritisiert, dass das Geld „irgendeiner, bislang noch nicht einmal geplanten Veranstaltung“ zugutekommen soll.
Anders sieht die FPÖ die Lage: „Uns war es wichtig, aus den ursprünglich geplanten Mitteln für die 5020-Veranstaltung das Maximum herauszuholen. Der verantwortliche Veranstalter von 5020 konnte uns zu keiner Zeit mit seinen Stellungnahmen und Ansichten überzeugen“, sagt Gemeinderätin Renate Pleininger in einer Aussendung des Freiheitlichen Gemeinderatsklubs. Durch die Budgetkürzung habe man „den finanziellen Grundstein für eine Veranstaltung im Kaiviertel beschließen“ können. Als Voraussetzung dafür, dass man die 40.000 Euro freigibt, fordert man „ein gesamtheitliches Konzept, das Gastronomen und Geschäftstreibende frühzeitig einbindet.“
5020 Festival in der Stadt Salzburg
Die FPÖ spricht sich für die "die Durchführung des Kaiviertelfests unter Berücksichtigung der Studentenwünsche" aus. Denn: „Seit jeher gibt es auch von Studentenseite, vor allem von Studierenden der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, den Wunsch, ein Fest abzuhalten. Dieser Wunsch kann mit einer Veranstaltung im Kaiviertel berücksichtigt werden,“ erklärt die FPÖ.
Das 5020 Festival findet heuer in der Stadt Salzburg von 30. Juni bis 15. Juli statt.
(Quelle: salzburg24)