Die Vergnügungssteuer in der Stadt Salzburg wird mit 1. Jänner 2025 abgeschafft. Der Dachverband der Salzburger Kulturstätten und die Club Commission hatten sich dafür eingesetzt. Durch diesen Schritt erhoffe man sich eine „zusätzliche Belebung“ der Landeshauptstadt, gibt Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) im SALZBURG24-Gespräch einen Ausblick. Nicht nur für heimische, sondern auch für auswärtige Veranstalter:innen, die sich aufgrund der Vergnügungssteuer bislang für andere Standorte entschieden hatten, soll die Mozartstadt künftig attraktiver werden.
Abschaffung der Vergnügungssteuer "wichtiger Schritt"
Jürgen Vonbank von der Salzburg Club Commission zeigt sich im S24-Interview erleichtert. Die Entscheidung sei ein „wichtiger Schritt“, vor allem für die kleineren Veranstalter:innen. „Es konnte auch sein, dass Studentenpartys mit 100, 200 oder 300 Leuten betroffen waren, bei denen es ohnehin schon schwer ist, die Kosten zu decken. Es war eine unnötige Belastung.“ Zugleich sei das System undurchsichtig gewesen und es habe viele Ausnahmen gegeben. Thomas Randisek vom Dachverband der Salzburger Kulturstätten merkt an, dass die Abschaffung der Steuer auch Events wie die Dult oder den Rupertikirtag betreffe.
Zu wenig Raum für Club- und Kulturszene in Salzburg
Vonbank sieht im Vergnügungssteuer-Aus „einen von vielen Aspekten“, der zum Abbau der Hürden für Veranstalter:innen beiträgt. In mehreren Bereichen wünscht sich die Club Commission jedoch nach wie vor Verbesserungen. So gebe es zu wenige Räumlichkeiten. ARGE, Rockhouse, Jazzit und Co seien mit den eigenen Events oft schon ausgelastet. Auch die Sperrstundenregelung sei mit vier Uhr Früh konservativer als in anderen Städten. Positiv sieht er hingegen, dass die Förderwürdigkeit der Clubkultur nun mehr Gewicht bekomme. Dazu habe es bereits ein Gespräch mit der Stadt gegeben. „Beim Land ist das noch nicht ganz angekommen.“
Durch die Vergnügungssteuer seien rund 300.000 Euro pro Jahr in die Stadtkasse gespült worden, sagt Bürgermeister Auinger. Stellt man die Personalkosten gegenüber, die für die Verrechnung entstanden sind, sei der Ertrag für die Stadt „relativ gering“ gewesen. Deshalb sei die Höhe des Wegfalls „durchaus verkraftbar.“ Allein mit der Erhöhung der Parkstrafen sei das kompensiert.
Eine viel größere Herausforderung stelle der voraussichtliche Wegfall von rund sechs Millionen Euro an Bundesertragsanteilen dar. Gleichzeitig würden die Ausgaben im Förderbereich für Kultur-, Sport-, Sozial- und Bildungsvereine steigen, weil die Stadtregierung versuche, die Inflationsrate zu valorisieren. „Irgendwoher muss das Geld kommen.“ Deshalb seien einige Gebührenerhöhungen in der Landeshauptstadt nötig. Auinger versucht aber gleich zu beruhigen: „Die wird man als Konsument kaum spüren. Sieben Prozent bei den Müllgebühren betrifft den durchschnittlichen Haushalt mit einem Euro pro Monat. In Summe für die Stadt ist es aber viel Geld.“ Auch Eintrittsgebühren in einigen städtischen Betrieben wie Freibädern sollen um 50 Cent erhöht werden. Familienkarten seien davon ausgenommen.
(Quelle: salzburg24)