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Welttoilettentag: Nutzt ihr das Klo als Mistkübel?

Die Toilette wird hierzulande oft als Mistkübel verwendet.
Veröffentlicht: 15. November 2016 10:49 Uhr
Am 19. November ist der Welttoilettentag. Was eher zum Schmunzeln anregt, hat einen absolut ernsten Hintergrund: Weltweit haben etwa 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu hygienischen Sanitäreinrichtungen. Der Reinhalteverband Großraum Salzburg (RHV) nimmt den Welttoilettentag zum Anlass, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

Die Toilette wird hierzulande oft als Mistkübel verwendet und verursacht dadurch Schäden, so der RHV. Eine funktionierende Toilette ist bei uns eine Selbstverständlichkeit. Ohne einen weiteren Gedanken darauf zu verwenden, benutzt der durchschnittliche Österreicher ca. sechs Mal am Tag das "stille Örtchen". Laut RHV haben mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung dieses Privileg nicht. Die Folge: Aufgrund der mangelnden Hygiene durch fehlende Toiletten sterben nach Schätzungen der WHO jährlich 280.000 Menschen, darunter vor allem Kinder.

Toilette als Mistkübel

Ganz konkret geht es dem RHV anlässlich des Welttoilettentags darum, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, damit unser Abwassersystem so optimal funktioniert, wie wir es gewohnt sind. "Viele Menschen nutzen die Toilette leider als Mistkübel und entsorgen darüber Essensreste, Zigarettenstummel, Hygieneartikel, Putztücher und vieles mehr", so RHV- Geschäftsführer Josef Pultar. Die Folge der unsachgemäßen Entsorgung sind Störungen an Pumpwerken, die mit großem Arbeitsaufwand wieder behoben werden müssen.

Was gehört nicht ins Klo?

Bestimmte Chemikalien wie Medikamente, aber auch Lacke oder Öle dürfen nicht über das Kanalsystem entsorgt werden. Gelangen sie ins Abwasser, kann auch die Kläranlage die Substanzen nicht entfernen. Diese heiklen Stoffe können infolge in das Grundwasser gelangen und das Trinkwasser gefährden. "Solche Handlungen haben sogar eine juristische Konsequenz: Wer Gifte und chemische Stoffe in die Kanalisation leitet, macht sich strafbar", sagt Pultar. Werden beispielsweise Speisereste über die Toilette entsorgt, lagert sich an den Innenwänden der Rohre ein schmieriger Film ab, der mit der Zeit zu Verstopfungen führt – in der Hausinstallation und im öffentlichen Abwassernetz.

Das ist der RHV Salzburg

Der Reinhalteverband Großraum Salzburg (RHV) ist der größte Reinhalteverband Österreichs und feierte 2014 sein 40-jähriges Bestehen. Die Kläranlage verfügt über eine Leistung von 680.000 Einwohnergleichwerten und verarbeitet pro Tag im Durchschnitt 103.600 Kubikmeter Wasser – das entspricht 1.350 Litern pro Sekunde. Die Reinigung der Abwässer erfolgt auf biologischem Weg, indem Mikroorganismen die Schmutzstoffe verarbeiten. Der RHV besitzt ein Kanal-Sammelnetz von 140 Kilometern, in das die Abwässer aus den Ortskanalisationen der Mitgliedsgemeinden eingeleitet und zur Kläranlage transportiert werden. Insgesamt ist der RHV für die Inspektion und Wartung von 500 Kilometern Kanal zuständig.

(Quelle: salzburg24)

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