Der Trend hin zur gesunden Ernährung ist mittlerweile allgegenwärtig. Und immer mehr Salzburgerinnen und Salzburger finden Gerichte neben Schnitzel, Kasnocken und Co interessant und vor allem schmackhaft. Ein Beleg dafür ist die Erfolgsgeschichte eines kleinen Lokals in der Alpenstraße. Im "Levantine Taste" von Saadoullah Saad und seinem Geschäftspartner Oliver Mitterlechner gibt es kleine und vielfältige Gerichte gepaart mit außergewöhnlichen Aromen. SALZBURG24 hat Inhaber Saad am Freitagvormittag zum Lokalaugenschein besucht.
Woher kommt levantinische Küche?
Der Ursprung der levantinischen Küche liegt in den Ländern des östlichen Mittelmeerraums. Bekannte Gerichte sind etwa Falafel, Hummus, Bulgur oder Baba Ghanoush – dazu gibt es Fladenbrot. Charakteristische Zutaten sind Kichererbsen, Tahini, Schafskäse, Halloumi, Oliven und insbesondere unverkennbare Gewürzmischungen.
Vom Tellerwäscher zum Lokalbesitzer
Der gebürtige Syrer kam 2015 als Flüchtling nach Österreich. Im Hotel Sacher arbeitete sich der heute 42-Jährige vom Tellerwäscher hoch zum Frühstückschef. Mit der höchsten Mitarbeiterauszeichnung in der Tasche entschied sich Saad zum Weg in die gastronomische Selbstständigkeit. In seiner Wahl-Heimat Hallein (Tennengau) eröffnete der studierte Tourismusmanager 2018 das Restaurant "Dubai Nights", ehe man sich während des ersten Corona-Lockdowns zur Umorientierung entschloss. "Nach einjähriger Suche haben wir den jetzigen Standort in der Alpenstraße gefunden", sagt Saad. "Die Lage zwischen der Salzburger Altstadt und den Umlandgemeinden bis nach Hallein ist perfekt."
Kleines Lokal in Salzburg-Süd
Von außen wirkt das Lokal klein und unscheinbar. Doch drinnen wird groß aufgekocht. Sitzplätze gibt es allerdings nicht, das sei jedoch Teil des Konzepts. Das Lokal kooperiert mit den Lieferdiensten Mjam, Lieferando und Food Ninjas.
Genauso können die Speisen aber auch abgeholt werden – etwa eine Stunde vorher sollte man Saad via Telefon oder Messenger-Dienst Bescheid geben. Beim Warten aufs Essen gibt es Snacks vom Inhaber: "Zum Probieren", grinst der 42-Jährige, der weiß, wie die Wartezeit versüßt werden kann. Im Angebot sind auch Caterings für Events und überregional geliefert wird bei einem Mindestbestellwert in Höhe von 150 Euro. Beliefert wird das Lokal von zwei Salzburger Lebensmittelmärkten. "Alles ist hausgemacht und ohne Zusatzstoffe – das funktioniert super." Ein Mitarbeiter ist neben dem Inhaber angestellt, ein weiterer soll bald folgen.

Das Erfolgsrezept sei – neben der "Liebe und Leidenschaft zum Kochen" – auch der direkte Kontakt zum Kunden: "Ich möchte immer ein Feedback bekommen und wissen, was besser oder vielleicht anders gemacht werden kann", sagt Saad, der Neues ausprobieren und unter die Leute bringen möchte. Dafür steht er an sieben Tagen in der Woche in seinem Lokal, einen Ruhetag gibt es bislang zumindest nicht.
Expansionspläne für Österreich
Besonders stolz ist man im "Levantine Taste" übrigens auf das eigene Shawarma, dem beliebten Gericht vom arabischen Drehspieß: "Unser Konzept ist österreichweit einzigartig", ist Saad überzeugt und führt aus: "Die Gewürze kommen aus dem arabischen Raum und ein Spitzenkoch in Belgien mischt – exklusiv für uns – eigene Kreationen." Zusammen mit den regionalen Zutaten und "einzigartigen Rezepturen" wurde offensichtlich ein Nerv getroffen, schließlich planen Saad und sein Partner Mitterlechner einen zweiten Standort in Klagenfurt. "Wir sind derzeit auf der Suche und in guten Gesprächen mit potenziellen Investoren", gibt Saad Einblick in die Expansionspläne. Der ambitionierte Plan ist, aus dem kleinen Lokal eine eigene Franchise-Kette zu entwickeln, "um unsere Produkte in ganz Österreich verfügbar zu machen" – sofern es die Corona-Pandemie freilich zulässt. Das nächste große Ziel von Saad, der "die Menschen mit der levantinischen Küche glücklich machen will", ist die österreichische Staatsbürgerschaft.
Wer rastet, der rostet. Diese alte Redewendung scheint auf Saadoullah Saad durchaus zuzutreffen. "Du musst immer in Bewegung bleiben und für deine Leidenschaft brennen", meint der Gastronom: "Ansonsten geht’s nicht weiter."
(Quelle: salzburg24)