Der Städtetourismus in Salzburg hat von 2009 bis 2019 kontinuierlich zugenommen. Die Zahl der Nächtigungsgäste ist um 60 Prozent auf 3,3 Millionen gestiegen. Auch bei den Tagesbesucher:innen gab es ein Plus zu verzeichnen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde untersucht, wo und wie sich die Besucher:innen bewegen.
Viel Autoverkehr aus Freilassing an Regentagen
Gerade bei Schlechtwetter im Sommer ist die Landeshauptstadt ein beliebtes Ausflugsziel, was sich etwa auf die Auslastung der Altstadtgarage niederschlägt. Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) erklärt am Donnerstag im S24-Gespräch: „An Regentagen im Sommer kommt es immer wieder zu Staus, weil die Touristen in die Stadt mit dem Auto reinfahren. Da war die Erkenntnis, dass sehr viel Verkehr aus Freilassing rüberkommt.“ Als Grund vermutet er, dass die Lenker:innen die Vignette umgehen wollen. Er schlägt vor, diese Autos auch auf den Messe-Parkplatz umzuleiten. Dazu gebe es in Kürze einen Runden Tisch. Diskutiert werden soll etwa, wie das Ticketsystem vereinfacht und günstiger und somit attraktiver gestaltet werden kann. Schon im heurigen Sommer sollen erste Maßnahmen umgesetzt werden, so das Ziel.
Besonders eng kann es in der Mozartstadt aber auch für Fußgängerinnen und Fußgänger werden: Zum Beispiel am Marko-Feingold-Steg oder am Hagenauerplatz. Das geht aus einem Forschungsprojekt hervor. Erhöht sich die Zahl der Besucher:innen an diesen Hotspots weiter, kann es noch ungemütlicher werden. Es gibt also dringenden Handlungsbedarf, heißt es in einem Bericht der Tourismus Salzburg GmbH (TSG).
„Lenken können wir nur, indem man den großen Gruppen, die mit Reiseführerinnen und Reiseführern kommen, sagt, dass sie bestimmte Routen nehmen sollen. Und es braucht eine Lenkung, wo die Bustouristen aussteigen. Da kommt wieder die Messe ins Spiel“, so Auinger. Die Stadt befinde sich diesbezüglich im engen Austausch mit der TSG. Auch über eine eigene Koordinationsstelle, bei der die Fäden für Lenkungsmaßnahmen zusammenlaufen, könne man reden. Im Februar steht zudem ein Bürgerforum auf dem Plan.
Die Beschwerden über den Tourismus würden sich allerdings in Grenzen halten, merkt Auinger an. „Ich glaube, dass die Salzburger:innen sehr wohl wissen, dass der Tourismus ein großes Rückgrat unserer Wirtschaft und unserer Arbeitsplätze ist. Das heißt aber nicht, dass wir keine Problemfälle haben.“ Er zeigt sich zuversichtlich, dass viele davon gelöst werden können. „Aber die Getreidegasse wird eine Tourismusmeile bleiben. Punkt. So ehrlich muss man sein.“
(Quelle: salzburg24)