Die schreckliche Bluttat am Dienstagabend in Straßburg in der Nähe des Weihnachtsmarktes forderte drei Tote und 13 Verletzte (Stand: Mittwoch 12.00 Uhr). Vor zwei Jahren raste ein Lkw in einen Berliner Weihnachtsmarkt und tötete 14 Menschen. Vor allem in Deutschland und Frankreich galten solche Märkte in den letzten Jahren immer wieder als potenzielles Anschlagsziel.
Vorkehrungen am Salzburger Christkindlmarkt aufgerüstet
Wie sieht das Sicherheitskonzept für den Salzburger Christkindlmarkt aus? „Ich möchte betonen, dass der Vorfall in Straßburg nicht direkt am Weihnachtsmarkt stattgefunden hat“, schickt der Obmann des Verein Salzburger Christkindlmarkt, Wolfgang Haider, im Gespräch mit SALZBURG24 voraus.
Allerdings: „Nach dem Vorfall in Straßburg haben wir bereits gestern die Sicherheitsvorkehrungen erhöht“, erklärt Haider. Die Sicherheitsvorkehrungen habe man bereits vor zwei Jahren, nach dem Attentat in Berlin, massiv aufgerüstet. „Am Christkindlmarkt ist neben unserem Sicherheitsdienst die Polizei mit Streifen und auch zivilen Polizisten im Einsatz“, betont der Obmann.
Kameras beobachten das Geschehen
Die Kosten für den Sicherheitsdienst trägt der Verein selbst, zudem sei der komplette Christkindlmarkt mit Videokameras bestückt. „Sollte es zu Vorfällen kommen, hätten die Sicherheitsbehörden sofort Zugriff auf das Material, klärt Haider auf, der sich ansonsten bedeckt halten will: „Ich ersuche um Verständnis, dass wir unser konkretes Sicherheitskonzept nicht öffentlich bekanntgeben möchten. Grundsätzlich wäre es nicht sehr schlau von uns, wenn wir unsere Maßnahmen genau in den Medien beschreiben würden.“
Der Christkindlmarkt auf dem Dom- und Residenzplatz in der Stadt Salzburg sei sicherheitstechnisch in jedem Fall gut erfasst. Haider betont aber auch: „So viele Sicherheitsvorkehrungen können wir gar nicht treffen, um zu verhindern, wenn jemand etwas Böses tun will.“
Sicherheit: Polizei setzt auf Poller und Kontrollen
Auch bei der Polizei Salzburg nehme man das Thema Sicherheit am Christkindlmarkt sehr ernst, wie Pressesprecher Hans Wolfgruber auf S24-Nachfrage berichtet: „Als bauliche Maßnahmen setzen wir auf fahrzeughemmende Poller. Dazu finden im Bereich des Christkindlmarktes stichprobenartige Personenkontrollen statt.“ In diesen Fällen stehe aber keine vermutete Gewalttat im Vordergrund, vielmehr versuche man so gegen Trick- und Taschendiebe vorzugehen.
„Wir haben aus unserer Sicht das maximal Mögliche getan. Uns ist wichtig, dass wir die Freiheit der Bürger durch unsere Maßnahmen nicht zu stark einschränken, ohne dabei die abstrakte Gefahrenlage außer Acht zu lassen. Wir sind bemüht, hier einen Mittelweg zu finden“, sagt Wolfgruber.
Keine Vorfälle bekannt
Passiert sei am Salzburger Christkindlmarkt bislang nichts: „Wir hatten in den letzten 20 Jahren keine Vorfälle am Christkindlmarkt. Es gab bislang weder Ausschreitungen zwischen Alkoholisierten, noch sind uns Übergriffe gegen Frauen bekannt“, erzählt Haider.
Keine erhöhte Terrorgefahr in Österreich
"Terrorgefahr ist immer ein Thema, konkrete Hinweise auf eine Erhöhung der Gefahr gibt es aber nicht", sagte Christoph Pölzl, der Sprecher des Innenministeriums (BMI), einen Tag nach dem Anschlag mit drei Todesopfern und 13 Verletzten auf einem Adventmarkt in Straßburg. Laut Wiener Polizei wird es keine Verschärfungen der Sicherheitsmaßnahmen auf den Christkindlmärkten in der Hauptstadt geben.
"Viele dieser Maßnahmen laufen im Hintergrund. Das ist auch Sinn der Sache", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer und betonte: "Es gibt keine konkreten Hinweise auf terroristische Aktivitäten. Niemand sollte sich im öffentlichen Leben einschränken lassen."
(S24/APA)
(Quelle: salzburg24)