Der plötzliche Wintereinbruch hat die Einsatzkräfte in Salzburg den gesamten Donnerstag auf Trab gehalten. Der Starkregen sorgte im Flachgau und Tennengau für Überschwemmungen, im Süden des Landes führen Schneefälle bis in die Nacht auf Freitag noch zu Verkehrsbehinderungen.
Bereits in der Nacht auf Mittwoch fegte Sturm „Gonzalo“ über Salzburg (wir haben ausführlich berichtet). Böen mit bis zu 100 km/h rissen zahlreiche Bäume um. In mehreren Teilen des Landes kam es zu Stromausfällen, im Pinzgau wurden zwei Häuser abgedeckt und im Flachgau stürzte ein Gerüst um.
Feuerwehren im Hochwassereinsatz
Die Starkregen hat für ein Ansteigen der Flusspegel gesorgt. Vorkehrungen um großräumige Überflutungen und ein etwaiges Hochwasser zu verhindern, wurden bereits getroffen. Am Donnerstagnachmittag waren insgesamt 21 Feuerwehren und Löschzüge mit mehr als 260 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz, teilte der Feuerwehrverband Salzburg mit.
Die Einsatzschwerpunkte lagen im Flach- und Tennengau sowie der Stadt Salzburg. Auspumparbeiten wegen Überflutungen, Beseitigung von Verklausungen und Freimachen von Verkehrswegen durch umgestürzte Bäume zählten zu den Hauptaufgaben der eingesetzten Kräfte.
Situation in Bergheim zugespitzt
Zugespitzt hatte sich die Hochwasserlage in Bergheim, im Ortsteil Hagenau. Hier musste die Feuerwehr die L118 wegen Überflutung sperren. Die Einsatzkräfte kämpften mit Hochleistungspumpen gegen die Wassermassen, um ein Überlaufen der Fluten zu verhindern, welche das Umspannwerk Hagenau bedrohten.
Nach dem Sturm "Gonzalo" könnte das Bundesheer nach einer Assistenzanforderung die örtlichen Einsatzkräfte unterstützen, so das zuständige Ministerum am Donnerstag in einer Aussendung. Innerhalb weniger Stunden könnten Erkundungsteams in Marsch gesetzt werden, um die Lage zu beurteilen. Anschließend könnten Pioniere eingesetzt werden, hieß es weiter.
Schnee sorgt für Chaos im Süden Salzburgs
Die Tauernautobahn (A10) musste am Vormittag im Bereich des Katschberg- und auch des Tauerntunnels in Fahrtrichtung Salzburg wegen hängengebliebener Fahrzeuge bzw. eines umgestürzten Baumes gesperrt werden, so die Polizei. Am frühen Nachmittag war die A10 wieder in beiden Richtungen befahrbar.
Am Donnerstagvormittag musste sie wegen des starken Schneefalls auch an der Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten in Fahrtrichtung Salzburg gesperrt werden. Die Sperre dauerte ebenfalls bis zum frühen Nachmittag an.
Schneekettenpflicht auf Ausweichrouten
Zu beachten ist bei den Ausweichrouten die dringende Kettenpflicht für alle Fahrzeuge. In den Gebirgsgauen war es vor allem der Schnee, der vielerorts zu Behinderungen führte. Teils blieben Fahrzeuge hängen, teils knickten Bäume durch die Schneelast und blockierten die Straßen, so zum Beispiel auf der Pass-Thurn-Straße bei Mittersill (Pinzgau), die wegen umgestürzter Bäume komplett gesperrt war.
Auch die Verbindung zwischen Filzmoos im Pongau und der steirischen Ramsau war unterbrochen. Auf allen höher gelegenen Verbindungen herrschte Kettenpflicht für Lastwagen, zum großen Teil auch für Autos. Die Großglockner Hochalpenstraße ist bereits seit Mittwoch früh gesperrt.
Straßensperren im Überblick
Hier findet ihr die aktuellsten Verkehrsmeldungen für Salzburg. Die Einsatzkräfte versuchen in der Nacht zu Freitag alle gesperrten Straßen wieder freizugeben.
Sperre der Großglockner Hochalpenstraße
Sperre der B1 zwischen Eugendorf und Henndorf
Sperre der Mattseer Bundesstraße zwischen Elixhausen und Obertrum
Sperre der Bahnunterführung in der Söllheimer Straße in der Stadt Salzburg
Sperre der Filzmooser Landesstraße zwischen Filzmoos und der Landesgrenze
Sperre der Glanegger Landesstraße zwischen Fürstenbrunn und Glanegg
Sperre der Ramsauer Landesstraße zwischen Ramsau und der Landesgrenze
Sperre der Bergheimer Landesstraße zwischen Salzburg und Bergheim
Sperre der Pass-Thurn-Straße zwischen Jochberg (T) und Mittersill
Sperre der Hochkönigstraße zwischen Saalfelden und Bischofshofen
Schneekettenpflicht auf der Hochkönigstraße, der Gerlos Straße und der Katschbergstraße
Schneekettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen auf der Pass-Thurn-Straße
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Bäume kippen auf die Straße
In den Gebirgsbezirken beschäftigten vor allem gebrochene Bäume die Hilfskräfte, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos.
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Viel Neuschnee im Süden
Die Niederschlagsmengen sind groß: In den Nordstaulagen des Alpenhauptkammes wurden bis zum Vormittag verbreitet 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter registriert, sagte Josef Haslhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg. Auf der Schmittenhöhe bei Zell am See wurden 71 Zentimeter Neuschnee gemessen, auf der Loferer Alm waren es 58 Zentimeter.
In St. Michael im Lungau lag am Donnerstag im Ort eine 15 bis 20 Zentimeter hohe Schneedecke. Das dürfte aber noch nicht alles gewesen sein. Nach Angaben des Meteorologen sind bis Freitagmittag noch bis zu 80 Liter Regen bzw. 80 Zentimeter Schnee zu erwarten, wobei der Schwerpunkt weiterhin im Nordstau - vor allem im Tennengau und Salzkammergut - liegen soll. (APA/SALZBURG24)