Mit der Erhebung zum Universitätsklinikum ging die Verpflichtung zu angewandter Forschung und Lehre einher. In einer Pressekonferenz am Jahrestag bekräftigte Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) am Mittwoch einmal mehr die Forderung Salzburgs an den Bund, die Medizinerausbildung an der PMU finanziell zu unterstützen.
Stöckl will Druck auf den Bund machen
"Der Bund muss den klinischen Mehraufwand, der durch die Ausbildung der angehenden Mediziner entsteht, abdecken", so Stöckl. Es sei nicht länger einzusehen, dass die finanziellen Lasten alleine das Land Salzburg zu tragen habe. Allerdings gab Stöckl zu: "Da wird es noch einigen Druck auf den Bund bedürfen."
Der aktuelle Sparkurs der Landesregierung werde die Forschung an den Uniklinken nicht belasten, versicherte Stöckl. "Wir wollen zumindest die Grundausgaben beibehalten. Zum Glück gibt es treue Sponsoren und Förderer." Laut dem Rektor der PMU, Herbert Resch, sei die jährliche Euromillion für Forschungsprojekte - bereitgestellt von Land Salzburg, PMU und Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz - für die beiden kommenden Jahre gesichert. "Zugleich wurden in den vergangenen zehn Jahren aus Drittmitteln 155 Forscher-Stellen, ich rede von Vollzeitäquivalenten, finanziert - ohne das Land zu belasten. Alleine an der PMU sind aus Drittmitteln 46,9 Mio. Euro zusammen gekommen", sagte Resch.
PMU will mehr Studenten aufnehmen
Trotzdem wünscht sich der Rektor nicht nur eine Abdeckung des klinischen Mehraufwands, sondern auch eine Absolventenabgeltung durch den Bund, also eine nachträgliche Vergütung der Ausbildungskosten der Ärzte. "Für jene Mediziner, die nach der Ausbildung in Österreich bleiben, hätten wir gerne etwas retour." Er könne sich im Gegenzug vorstellen, mehr Studenten aufzunehmen - etwa 80 bis 100 statt der derzeit 50 pro Jahr. Allerdings dürfe die Qualität der Ausbildung nicht beeinträchtigt werden - die Ausfallsquote von fünf Prozent sei im Vergleich zu einem Medizinstudium an einer öffentlichen Universität sehr gering.
Derzeit arbeitet die PMU an Modellen, mit denen die Forschung im Haus weiter gefördert werden soll. So könnten Teilzeitarbeitsverhältnisse den Ärzten die dazu notwendigen Freiräume verschaffen. "Es geht um neue Karrieremodelle, nicht um ein Entweder-Oder bei der Forschung", so PMU-Vizerektor Felix Sedlmayer, der zugleich einräumte: "Solche Modelle müssen sich aber auch finanzieren." Dass Investitionen in die Forschung freilich wirtschaftlich Sinn machen, zeigt laut Primar Resch eine aktuelle Studie: Jeder vom Land Salzburg in die PMU investierte Euro hat sich um das 5,7-Fache vermehrt. (APA)
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(Quelle: salzburg24)