Um einen Lawinenabgang auf die Tauernautobahn A10 vorzubeugen, wird die Asfinag am Sonntagvormittag erneut bei Flachau im Pongau eine kontrollierte Sprengung durchführen. Die Autobahn wird deshalb am Sonntag von 8.30 bis etwa 9.30 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt, teilte die Autobahnbetreibergesellschaft am späten Samstagnachmittag mit.
In Richtung Villach wird der Verkehr bei der Einhausung Flachau angehalten, in Richtung Salzburg bei der Raststation Lungau. Die Asfinag hat sich dabei mit der örtlichen Lawinenkommission abgesprochen. Bereits am Freitagnachmittag musste ein Teil der Tauernautobahn wegen einer kontrollierten Lawinensprengung gesperrt werden.
Straßensperren am Samstag in Salzburg
In Salzburg müssen noch Samstagabend mehrere Straßen gesperrt werden: „Die L 111 muss bei Maishofen, also am Taleingang, ab 19 Uhr auf unbestimmte Zeit gesperrt werden. Saalbach-Hinterglemm und Viehhofen sind damit nicht erreichbar. Allerdings sind die Orte sicher, Menschen sind aus derzeitiger Sicht nicht in Gefahr“, versichert der Bürgermeister von Saalbach-Hinterglemm und Vorsitzende der Lawinenwarnkommission, Alois Hasenauer. Anreisende Gäste werden ersucht, sich als erstes mit ihrem Vermieter in Verbindung zu setzen und sich Ersatzquartiere zu suchen.
Beobachtungsposten und Sperre der B311
Die B311 wird zwischen Saalfelden (Höhe Brandlhof) und Weißbach am Samstag ab 22 Uhr gesperrt. Bis dahin bleibt die Verbindung offen, allerdings haben Beobachtungsposten die Lage genau im Blick. Bis wann die wichtige Verbindung geschlossen bleibt, ist aus derzeitiger Sicht noch offen.
Felbertauern, Glemmtal und Obertauern nicht erreichbar
Die B99 ist seit Samstag um 17 Uhr zwischen Untertauern und Vordertweng gesperrt. Das Glemmtal wird ab Samstag, 19 Uhr nicht erreichbar sein. Auch die Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Matrei ist nicht passierbar. Zur Zeit herrscht Lawinenwarnstufe 4, weitere Schneefälle sind prognostiziert.
Die weiteren Straßensperren im Überblick (Stand: 5. Jänner, 18 Uhr):
- L111 bei Maishofen Richtung Glemmtal ab Samstag, 19 Uhr
- B311 zwischen Saalfelden (Brandlhof) und Weißbach ab Samstag, 22 Uhr
- B99 Katschbergstraße zwischen Untertauern und Vordertweng
- Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Matrei ab Samstag, ab Samstag 17 Uhr
- Strubklammstraße (Bereich Faistenau/Ebenau)
- L264 Stubachtal Landesstraße in Uttendorf
- B159 Salzachtalstraße zw. Kreisverkehr Stegenwald und BH Sulzau
- L219 Filzmooser Straße zwischen Filzmoos und Ramsau (Ausweichen über B 320 Radstadt-Schladming)
- B164 Dientner Sattel (Ausweichen über B 311)
- L246 Mandlwandstraße ab km 7,0
- B165 Gerlos Straße zwischen Rankental und Ronach
- L110 Hirschbichlstraße zw. Weißbach u. Hirschbichl
- B164 Hochkönigstrasse zw. Dienten und Hintertal (Filzensattel)
- B320 Ennstal Strasse Liezen-Altenmarkt bei Mandling, PKW werden umgeleitet, LKW über 3,5 Tonnen müssen die Sperre abwarten
- Der Gaisberg-Rundwanderweg ist gesperrt
Aktuelle Verkehrsinfos findet ihr zudemHIER.
Schnee: 830 Feuerwehrleute im Einsatz
Inzwischen liegt an diesem ereignisreichen Tag auch schon eine erste Einsatzstatistik der Feuerwehr vor. 830 Helfer waren am Samstag beschäftigt, selbst am Abend gegen 19.30 Uhr waren noch 22 Einsätze im Gange. Hauptsächlich mussten umgestürzte Bäume entfernt sowie Lastwagen und Fahrzeuge geborgen werden. Die Feuerwehren waren vor allem im Flachgau, Pongau und Pinzgau gefordert.
Schneefall bringt Verkehrsbehinderungen
Am Samstag war den ganzen Tag über mit teils starkem Schneefall zu rechnen. Auf zahlreichen Straßen kamen vor allem Lkw nicht mehr weiter. So etwa auf der B1 und der L117 zwischen Thalgau und Hof, die Enzersberg Landesstraße war in diesem Bereich nur einspurig befahrbar. Schlechte Sicht herrschteim Flachgau. Entlang der Mattseer Landesstraße kam man zudem aufgrund starker Schneeverwehungen nur langsam voran.
Flachgau: Fahrzeuge bleiben im Schnee stecken
Zu zahlreichen Fahrzeugbergungen mussten die Feuerwehren im Flachgau ausrücken. Gleich drei Mal war die Feuerwehr Neumarkt gefordert. Auch die FF Mattsee musste festgefahrene Lkw aus dem Schnee ziehen und Räumfahrzeuge zur Straßenräumung anfordern.
Katschbergtunnel gesperrt
Aufgrund der anhaltenden Schneefälle und des dichten Urlauber-Reiseverkehrs war Samstagnachmittag die A10 Tauernautobahn in Richtung Salzburg ab dem Südportal des Katschbergtunnels gesperrt. „Wir haben schon im Vorfeld zusätzliche Winterdienst-Fahrzeuge für die Tauern Autobahn vor Ort gebracht. Trotzdem herrscht zurzeit derart großes Verkehrsaufkommen, dass wir kurzzeitig die Autobahn sperren müssen. Nur so kommen wir mit den Pflügen wieder voran“, erklärt Asfinag-Regionalleiter Hannes Zausnig in einer Aussendung. Die Sperre dauerte bis etwa 16.30 Uhr.
Unfälle: Staus im Pinzgau
Im Pinzgau staute es nach einem Unfall auf der B178 im Bereich der Kreuzung Lofer-Ost. Nur ein Fahrstreifen war frei, es kam zu Verzögerungen in beide Richtungen. Zudem staute es entlang der B311 im Bereich von Zell am See bis Saalfelden.
Hohes Verkehrsaufkommen auf Autobahnen
Hohes Verkehrsaufkommen,starker Schneefall un Urlauberwechsel sorgten entlang der A10 für Verzögerungen. Langsam ging es in Fahrtrichtung Salzburg vor allem bei Flachau und Hallein voran. In Fahrtrichtung Villach war im Bereich Werfen (Pongau) der rechte Fahrstreifen gesperrt. Grund war ein hängen gebliebener Lkw. Wegen der Grenzkontrollen staute es vor dem Walserberg bereits bis zum Knoten Salzburg, es war mit 40 Minuten Zeitverlust zu rechnen.
Asfinag im Großeinsatz
Die Wetterlage sorgt in Österreichfür einen Volleinsatz der Autobahnmeistereien der Asfinag. Insbesondere in Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich ist der Schneefall bereits intensiv. Die Asfinag ist seit Stunden mit Streu- und Räumfahrzeugen unterwegs. Allein für diese vier Bundesländer stehen rund 200 Winterdienst-Fahrzeuge bereit.
Gaisberg-Rundwanderweg gesperrt
In der Stadt Salzburg hat am Samstag die Lawinen-Warnkommission die Situation am Gaisberg-Rundwanderweg kontrolliert. In den Hängen oberhalb des Wegs besteht eine etwa 60 bis 70 Zentimeter starke Schneedecke und teils massive Verwehungen. Diese Schneedecke ist instabil. Aus diesem Grund wurde der Rundwanderweg gesperrt.
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(Quelle: salzburg24)