Um der massiven Teuerung allen voran im Energiesektor entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung Anfang 2023 die Strompreisbremse beschlossen. Damit wurden Haushalte mit einem Stromverbrauch von bis zu 2.900 kWh pro Jahr mit maximal 30 Cent pro kWh unterstützt. Das bedeutete zu Beginn durchschnittlich 500 Euro jährliche Entlastung pro Haushalt – ehe die Strompreisbremse am 1. Juli dieses Jahres halbiert wurde. 10 Cent waren von den Verbraucher:innen weiterhin selbst zu bezahlen.
Besonders Haushalte, die aktuell einen Vertrag mit einem hohen Arbeitspreis, also Cent pro kWh, haben, dürften das Auslaufen deutlich spüren, erklärt Lukas Zwieb, Experte der Österreichischen Energieagentur auf SALZBURG24-Anfrage am Mittwoch. „Mit dem Wegfallen der Strompreisbremse müssen diese Haushalte wieder den vollen Arbeitspreis selbst bezahlen.“
Strom trotz niedrigerer Inflation weiter teuer
Mit Ende Dezember läuft die Bremse planmäßig aus, verlängert werden soll sie dem Vernehmen nach nicht. Verbraucher:innen stellt das vor die Frage, ob oder wie viel mehr sie nun für die Stromrechnung einplanen müssen. Obwohl die Inflation im September und Oktober unverändert bei 1,8 Prozent lag, hat sich Strom gegenüber sämtlichen Vergleichsperioden verteuert – um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau im September 2021.
Zwar seien die Preise eben seit Jahresbeginn gesunken, das sei aber nicht immer oder erst verspätet bei den Endverbraucher:innen angekommen, kritisiert die Arbeiterkammer (AK) in diesem Zusammenhang.
Mittlerweile gäbe es schon Stromtarife, die unter dem Schwellenwert von 10 Cent liegen, ab dem die Förderung greift – womit diese für viele Kund:innen mitunter überflüssig ist. Laut E-Control lohne es sich daher einmal mehr Preise zu vergleichen und den Stromtarif zu wechseln. Diesen Weg gehen auch immer mehr Kund:innen: 148.675 Haushalte und Unternehmen suchten sich heuer in der ersten Jahreshälfte einen neuen Stromanbieter. Das sei angesichts der größeren Auswahl an Tarifen und guten Angeboten auch weiter anzuraten.
So viel kann eine Salzburger Familie durch Wechsel sparen
Eine dreiköpfige Familie verbraucht in Salzburg jährlich im Schnitt 4.200 kWh Strom, so die Energieagentur. Das Bundesland hat damit österreichweit den höchsten Verbrauch pro Haushalt. Laut dem Vergleichsportal durchblicker.at liegt der durchschnittliche Strompreis inklusive Netzkosten und Steuern bei etwa 34 Cent pro kWh, während der günstigste in Salzburg verfügbare Tarif nur 22 Cent pro kWh betrage. Wird von einem durchschnittlichen Tarif also auf den günstigsten gewechselt, können etwa 504 Euro gespart werden. Laut E-Control beträgt das Sparpotenzial durch Neukunden-Angebote sogar rund 1.800 Euro pro Haushalt.
Zwieb rät zumindest dazu, sich mit einem Tarifwechsel zu beschäftigen: „Es ist wichtig, die eigenen Stromkosten zu kennen, zu überprüfen und alternative Angebote in Erwägung zu ziehen.“ Der Markt habe nach der Energiepreiskrise wieder an Stabilität gewonnen, wodurch es landesweit wieder vergleichsweise günstige Angebote gibt.
„Wir sehen vor allem für Neukunden sehr attraktive Angebote, die günstig wie lange nicht mehr sind“, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch laut Aussendung. Die Behörde bietet als Hilfestellung einen Online-Tarifkalkulator an. In diesen sind der Jahresverbrauch, die Postleitzahl sowie Daten zum aktuellen Stromtarif einzutragen. So werden dann Anbieter und Tarife nach Sparpotenzial sortiert vorgeschlagen.
(Quelle: salzburg24)