Bei dem Jahrhundert-Hochwasser in Serbien und Bosnien sind die Salzburger Hilfskräfte weiterhin im Einsatz und arbeiten auf Hochtouren. Die Pegelstände der Sava und deren Nebenarme sinken nun langsam aber stetig.
Das Rote Kreuz unterstützte gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband Salzburg die Auspumparbeiten in dem von der Save überfluteten Ort Sabac. "Es herrscht absoluter Ausnahmezustand, es ist ein gewaltiges Hochwasser", so Katastrophenhelfer Stefan Soucek zur APA. Überschwemmungen gab es am Montag auch durch einen Dammbruch im Dreiländereck Serbien-Bosnien-Kroatien, etwa 50 Kilometer flussaufwärts von Sabac. Für den Abend erawarteten die Einsatzkräfte eine weitere Hochwasserwelle durch Rückstau der Sava von der Donaumündung in Belgrad.
Feuerwehr bei Stahlwerk in Serbien im Einsatz
Die Salzburger Feuerwehr ist zurzeit mit Pumparbeiten im Stahlwerk beschäftigt. Zudem wurden Boote zu Wasser gelassen um bei eventuellen Evakuierungen im Dreiländereck helfen zu können.
Einheit nach Sremska Mitrovica verlegt
Bei Ankunft der Boote waren die Evakuierungen bereits erledigt. Die Einheit wurde dann auf Anforderung des Zivilschutzes nach Sremska Mitrovica verlegt und befindet sich dort zurzeit bei der lokalen Feuerwehr in Bereitschaft. Sremska Mitrovica liegt ebenfalls an der Sava. Am Dienstag werden hier weiter lokale Maßnahmen sowie die Ablöse und Übergabe von 30 Kräften durchgeführt.
Das Hilfskontingent der Österreichischen Wasserrettung mit zwölf Mann des LV Salzburg ist immer noch im Bereich von Vidovice im Einsatz. Es werden mit den Rettungsbooten Personen als auch Tierrettungen durchgeführt.
Das Land in diesem Gebiet ist derart weitläufig verbaut, dass teilweise Bootsfahrten von bis zu einer Stunde benötigt werden um in eine Siedlung vorzudringen. Das Hauptquartier musste am Montag geräumt werden um nicht von den Wassermassen eingeschlossen zu werden. Derzeit befindet sich die Operationsbasis in einem Fußballstadion 15 Autominuten vom Einsatzgebiet entfernt.
Am Dienstag sind die Wasserrettungseinheiten seit 8 Uhr wieder im Einsatzraum und führen Evakuierungsmaßnahmen und Versorgungsfahrten von Personen, die ihr Hab und Gut nicht verlassen wollen, durch.
Gefahr durch Landminen
In den Hochwassergebieten von Serbien, Bosnien und Kroatien ist keine Entspannung in Sicht. Nachdem die Überflutungen in den drei Ländern bereits mehr als 40 Tote gefordert haben, steigt nun die Gefahr durch Landminen und durch den Ausbruch von Seuchen. Die Minenaktionszentren (MAC) in Bosnien, Kroatien und Serbien stellten ein Team zusammen, das die Gefahr der Sprengkörper aus dem Krieg in den 1990er-Jahren einschätzen soll. Befürchtet wird, dass die Minen von Wasser und Schlamm weggeschwemmt werden könnten. Ein Viertel der Bevölkerung von Bosnien ist von den Überschwemmungen betroffen. Eine Million Menschen sind ohne Trinkwasser.
Aufruf zum Spenden
Angesichts der Hochwasser-Katastrophe rufen österreichische Hilfsorganisationen zu Spenden auf. In den von Überflutungen betroffenen Regionen fehlt es praktisch an allem: Trinkwasser, Lebensmittel inklusive Babynahrung, Hygieneartikel, Desinfektionsmittel, Medikamente, Kleidung, Decken und Matratzen.