Gut, die gesamte Aufmerksamkeit ist den Tierbesitzern von „gegroomten" Hunden sicher. Noch dazu wenn die Hunde so aussehen, als seien sie einem Comicbuch entsprungen. Der Fantasie der Besitzer ist offenbar keine Grenzen gesetzt: Von einzeln gefärbten Strähnchen bis hin zur gesamten Felleinfärbung (auch in Colour Blocking), über verschiedenste Muster (Flaggen, Sternchen, Herzchen, Blumen) oder gar aufwändig geschnittenen Motiven (z.B. Figuren aus der Sesamstraße).
Asien ist Hotspot für „Creative Grooming"
„Creative Grooming" heißt der Trend, der vor allem in Asien boomt. Dort werden „gegroomte" Hunde für Modeschauen eingesetzt. Langsam schwappt der fragwürdige Trend auch nach Europa über, bestätigt Hundefrisörin Nicole Nief vom Hundesalon "Felldorado" in Hallein: „In Österreich habe ich zwar noch nicht viel von den ‚Creative Gromming'-Fans mitbekommen, ich bin aber mit vielen Hundefrisören aus Deutschland vernetzt – dort ist der Trend in jedem Fall schon angekommen. Viele deutsche Hundebesitzer posten auf Social Media Plattformen ihre neuesten ‚Kreationen'", so die Hundesalonbesitzerin auf Anfrage von Salzburg24.at.
Was für viele lustig aussieht, ist in Wahrheit ein umstrittenes Unterfangen. „Hunde, die derart zugerichtet werden, müssen für die von den Menschen selbsternannten Kunstwerke oft stundenlang stillstehen, das ist nicht zu befürworten. Zudem sollte jedem Tier Achtung entgegengebracht werden – und das passiert so bestimmt nicht.", so Nief.
Gesundheitsrisiko „Creative Grooming"
Auch gesundheitliche Folgen kann ein Hund durch „Creative Grooming" davontragen, kritisieren Tierschützer. Durch das Färben des Fells können etwa Allergien oder Irritationen hervorgerufen werden. Auch das extreme Trimmen des Fells nimmt dem Hund den natürlichen Schutz vor Kälte oder Hitze. Außerdem ist das für Hunde unnatürliche lange Stillhalten nicht nur tierunwürdig, sondern bestimmt auch nicht gesundheitsfördernd.
„Ein Hund sollte sich in seiner Haut wohlfühlen und nicht als reines Schauobjekt behandelt werden – er ist immerhin kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen", so Hundefrisörin Nicole Nief. Sie ist sich sicher, in ihrem Salon wird dieser Trend „Creative Grooming" nie Einzug finden.
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(Quelle: salzburg24)