In Kuchl (Tennengau) sorgte ein kleiner Malteser für Aufsehen, als er einer Gruppe von Jugendlichen zulief. Die Jugendlichen versuchten zunächst, den Besitzer selbst ausfindig zu machen. Schließlich informierten sie die Polizei, die zusammen mit der Tierrettung anrückte, um sich um den Vierbeiner zu kümmern.
„Der Hundeführer der Polizei hat zuerst versucht, den Chip des Tieres auszulesen – leider ohne Erfolg“, schildert Oswin Mair, Präsident der Österreichischen Tierrettung (ÖTR) im SALZBURG24-Gespräch am Montag. Das könne zum einen daran liegen, dass der Hund nicht gechippt ist oder der Chip nicht ausgelesen werden konnte. In einem solchen Fall müsse das gefundene Tier dann zunächst von einem Tierarzt oder einer Tierärztin durchgecheckt werden. „Es wird dann geschaut, ob das Tier verletzt ist oder eventuell schon länger herumstreunt.“ Dafür werden vor allem die Zähne, das Fell und der allgemeine Gesundheitszustand überprüft – das geschah im Fall des Maltesers noch in den Nachtstunden im VetZentrum Anif. Dabei konnte Entwarnung gegeben werden: „Der Hund war rundum gesund und wohlauf“, so Mair.
Suche nach Tierhalter:innen ohne Chip schwierig
Dann konnte die Suche nach den Besitzern starten. Ohne ausgelesenen Mikrochip gestalte sich dies allerdings meist schwierig – die Tierrettung veröffentlichte deshalb auf Facebook ein Posting mit Bildern der gefundenen Fellnase. „Alle gefundenen und nicht-gechippten Tiere werden außerdem umgehend in die Fundtierdatenbank des Landes Salzburg aufgenommen.“ Auf diese könnten Haustierbesitzer:innen jederzeit online zugreifen und nach ihren vermissten Lieblingen durchstöbern.
Der in Kuchl gefundene Vierbeiner wurde von seiner Besitzerin tatsächlich auf Facebook erkannt, erzählt der Tierretter. „Die Halterin hat das Posting glücklicherweise gesehen und sich rasch bei uns gemeldet.“ Zuvor hätte sie aber die Nacht damit zugebracht, selbst nach ihrem Vierbeiner zu suchen. „Durch einen Chip hat ein Tier quasi jederzeit einen Ausweis dabei und kann in Sekunden seinem Halter zugeordnet werden.“
Tierrettung ruft zum Chippen von Haustieren auf
Für Hunde sei ein solcher Chip seit 2010 grundsätzlich verpflichtend, in vielen Fällen seien diese zwar auch vorhanden, aber nicht registriert. „Das kann in wenigen Klicks online von den Tierhaltern selbst erledigt werden und spart wertvolle Zeit, wenn das Tier tatsächlich einmal vermisst wird.“ Dann können Tierärzte und Tierärztinnen sowie Tierheime diesen auslesen und die Besitzer:innen informieren. Mair appelliert deshalb an die Besitzer:innen von Hunden und auch von Freigänger-Katzen, diese chippen zu lassen, damit die Vierbeiner im Fall der Fälle sicher nach Hause gebracht werden können.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)