"Unser Landesmobilitätskonzept 2025 geht und fährt in dieser Hinsicht schon in die richtige Richtung. Wir müssen in der Mobilität vielfältig und multimodal denken. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen gehören noch verbessert. Innovative Konzepte können wir gut brauchen", betonte heute Verkehrsreferentin Landesrätin Brigitta Pallauf.
232.000 Autofahrten pro Werktag, 13 Prozent Radfahrer
Zurück zur Ausgangssituation: Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Verkehrsministeriums zeigt, dass rund 70.000 Wege mit Muskelkraft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Mit 13 Prozent Radverkehrsanteil liegt Salzburg im Bundesländer-Vergleich nach Vorarlberg an zweiter Stelle. Weitere rund 34.000 Fahrten werden mit den Öffis absolviert. Fast zwei Drittel kommen allerdings mit dem eigenen Auto zur Arbeit, das sind hin und retour rund 232.000 Autofahrten pro Werktag.
"Wenn es gelingt, die Arbeitsmobilität vom Auto stärker in Richtung Öffentlichen Verkehr und bei kürzeren Strecken in Richtung Fahrrad zu bringen, dann ist das gut für die Umwelt, entlastet die Straßen, verringert Staus und jene, die keine Alternative zum Auto haben, kommen schneller ans Ziel", stellte VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Online-Handel verändert Mobilität
Auch Einkaufen führt zu viel Mobilität: Im Schnitt werden an einem Werktag im Land Salzburg rund 180.000 Einkaufswege zurückgelegt, davon ein Drittel (61.000) zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die täglichen Einkäufe verursachen aber auch rund 87.000 Autofahrten. Eine gute Nahversorgung ermöglicht es, Einkäufe umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu machen.
Beim Einkauf führt bereits heute der Online-Handel zu Veränderungen, die auch den Verkehr betreffen: Der Zulieferverkehr durch Klein-Transporter mit Dieselantrieb nimmt zu. "Hier braucht es eine beschleunigte Umstellung auf Elektro-Transporter und bei kurzen Strecken auf Cargo-Bikes", forderte der VCÖ-Experte.
Home-Office kann Verkehrsaufkommen verringern
"Die Digitalisierung, die Automatisierung, der demografische Wandel, Trends wie etwa das Sharing sowie die E-Mobilität werden umfassende Veränderungen bei der Mobilität bringen", ist Gansterer überzeugt. Durch Home-Office kann der Verkehr in der Stoßzeit spürbar verringert werden. Der internationale Vergleich zeigt, dass Österreich beim Home-Office noch aufholen kann. Während in Österreich 16 Prozent der Beschäftigten zumindest manchmal von zu Hause arbeiten, sind es in der Schweiz 19 Prozent und in Schweden sogar 28 Prozent.
Die Digitalisierung ermöglicht auch neue Mobilitätslösungen: Apps erleichtern die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs, von der Routenplanung, Fahrplansuche bis zum Ticketing. Auch die Kombination verschiedener Verkehrsmittel wird leichter, ebenso die Nutzung von Car- oder Bike-Sharing. Die Zukunft wird neue Angebote bringen, etwa umfassende Mobilitätspakete. Das Potenzial von Car-Sharing ist im Land Salzburg groß. So werden die rund 87.000 Zweitautos der Salzburger Haushalte im Schnitt nur rund 7.000 Kilometer pro Jahr gefahren.
Frühzeitig auf Veränderungen vorbereiten
"Wichtig ist, dass wir uns frühzeitig auf die Veränderungen vorbereiten. Deshalb führen wir den VCÖ-Mobilitätspreis durch, bei dem vorbildliche Projekte und innovative Konzepte gesucht sind, die schon heute zeigen, wie die Mobilität und der Gütertransport von morgen aussehen können", so VCÖ-Experte Gansterer.
(Quelle: salzburg24)