Sogenannte Mikro-Öffis sind bereits seit mehr als zwei Jahren in mehreren Salzburger Gemeinden im Einsatz. Den Anfang hat die Pinzgauer Gemeinde Leogang gemacht. Längst wurde es auf die Nachbargemeinde Saalfelden ausweitet.
Fast 8.500 Fahrten in fünf Monaten
Im Tennengau können die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden Puch, Oberalm, Adnet und Krispl dieses Angebot seit nunmehr fünf Monaten nutzen. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 11.034 Fahrgäste mit dem Shuttle befördert und dabei 8.430 Fahrten durchgeführt, wie am Dienstag bei einem Pressegespräch mitgeteilt wurde. Das sind täglich etwa 55 Fahrten. Im Durchschnitt nutzten 1,31 Personen einen solchen Kleinbus pro Fahrt. Das Tennengau-Shuttle verkehrt ganz nach Bedarf: Es fährt nur dann, wenn es von Fahrgästen gebucht wird. Es wird als Schritt für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum und als Alternative zum eigenen Auto angesehen.
"Diese ersten Zahlen zeigen, dass das Mikro-ÖV-Angebot den Nerv der Zeit trifft", sagte der ressortzuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP). "Durch die flexible und bedarfsgerechte Ausgestaltung bekommen die Menschen eine echte Alternative zum Auto", ist er überzeugt.
Die barrierefreien Kleinbusse werden für die "letzte Meile" eingesetzt und bieten Platz für bis zu acht Fahrgäste. Sie sollen zusätzliche, fußläufig erreichbare Haltestellen bedienen, um die Entfernung zwischen der eigenen Haustür bis zur nächsten Bushaltestelle schneller zu überbrücken. Damit sollen vor allem ländliche Regionen besser ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden werden.
Positives Echo aus Tennengauer Gemeinden
"Seit der Einführung im Dezember 2024 sind erstmals alle Ortsteile unserer Gemeinde nahtlos an das Öffi-Netz angebunden", sagt Martin Wallmann (ÖVP), Bürgermeister von Krispl-Gaißau. Das Angebot werde vor allem von Schüler:innen sowie älteren Gemeindebürger:innen angenommen. Dem Bürgermeister zufolge würden sogar eingefleischte Autofahrer:innen beginnen, das Shuttle zunehmend im Alltag zu integrieren.
Oberalms Bürgermeister Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) sieht eine "echte Entlastung im täglichen Verkehrsgeschehen – sowohl für Pendler als auch für jene, die keine eigene Mobilität haben." Es sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie moderner öffentlicher Verkehr auch im ländlichen Raum funktionieren könne.
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien vor allem in den entlegenen Pucher Ortsteilen St. Jakob und Wiestal sehr positiv, wie Bürgermeisterin Barbara Schweitl (SPÖ) angibt. In Adnet werde das Angebot auch vom Bürgermeister selbst genutzt. "Die Umsetzung war ein wichtiger Schritt – und die erfreulich hohe Nutzung in Adnet bestätigt das", so Wolfgang Auer (ÖVP). "Die Nachfrage nach weiteren Haltestellen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Weiterer Ausbau geplant
Mikro-Shuttles gibt es derzeit in Leogang bzw. Saalfelden (beide Pinzgau), im Lungau, in Goldegg (Pongau) und in den vier Tennengauer Gemeinden. Einen weiteren Ausbau hat Johannes Gfrerer vom Salzburger Verkehrsbund angekündigt. Ab Herbst ist etwa ein Unterpinzgau-Shuttle in Taxenbach, Lend, Rauris und Dienten geplant.
Was kostet das Tennengau-Shuttle?
In den Tennengauer Mikro-Shuttles sind das Klimaticket, die (SUPER) s’COOL-CARD und die myRegio FerienCARD gültig. Auch andere SVV-Tickets wie Wochen- oder Streckenkarten ermöglichen die Mitfahrt. Es kann auch direkt im Bus ein Ticket erworben werden. Die Bezahlung erfolgt nach der Fahrt direkt bei der oder dem Fahrer:in, online bzw. in der via App oder vorab per Telefon unter der Nummer 0662/265500. Der Standardpreis für eine Fahrt innerhalb einer Zone beträgt 2,50 Euro.
Die Gesamtkosten für das Tennengau-Shuttle liegen bei 530.000 Euro. 60 Prozent werden vom Salzburger Verkehrsverbund übernommen, die restlichen 40 Prozent teilen sich die vier Gemeinden auf.
(Quelle: salzburg24)