Wieder Umsatzrückgang

Trotz Ausbau-Verzögerungen: Schlotterer hält am Standort Adnet fest

Schlotterer ist in Adnet angesiedelt. Im Bild das Verwaltungsgebäude und das Werk 1.
Veröffentlicht: 06. Februar 2025 11:59 Uhr
Trotz neuerlichen Umsatzrückgangs hält Sonnenschutzhersteller Schlotterer mit Sitz in Adnet an seinen Ausbauplänen am Standort fest. Die jüngste Verhandlung am Landesverwaltungsgericht Salzburg wurde zudem im Jänner vertagt. Die Geschäftsführung zeigte sich am Donnerstag bei einem Medientermin allerdings weiterhin optimistisch.

Sonnenschutzhersteller Schlotter will am Firmenstandort Adnet (Tennengau) ein drittes Werk errichten. Die gewerbebehördliche Genehmigung und die baubehördliche Bewilligung liegen längst vor. Der Naturschutzbescheid der Bezirkshauptmannschaft Hallein wurde allerdings beeinsprucht. Die jüngste Verhandlung am Landesverwaltungsgericht Salzburg am 16. Jänner dazu musste vertagt werden. Die Richterin habe nach "verschiedenen Ansichten der beteiligten Fachleute" ein neues Gutachten angefordert, wie Peter Gubitsch, einer der beiden Geschäftsführer am Donnerstag bei einem Pressegespräch schilderte. Konkret geht es um die Rodung eines Waldes in den sogenannten "Adnetfeldern" und somit den Verlust von tierischem Lebensraum. Für das neue Werk sollen 21.000 Quadratmeter verbaut werden. Die Gemeinde Adnet hatte das ehemalige Grünland im Jahr 2022 umgewidmet.

Ursprünglich war ein Baubeginn von Ende 2023 anvisiert gewesen. Mit dem Baubeginn rechnet man im Hause Schlotterer inzwischen im Jahr 2026, mit der Inbetriebnahme im Jahr 2030.

Zweites Jahr mit Umsatzrückgang bei Schlotterer

Der Standort an sich wird bislang nicht in Frage gestellt. "Wir haben keinen Plan B." Rund 85 Prozent der Mitarbeitenden kämen aus der Region. Diese würde man bei der Abwanderung der Produktion verlieren. "Wir sind nach wie vor optimistisch, dass wir das Werk 3 bauen dürfen", zeigte Gubitsch überzeugt – auch trotz Blicks auf den zweiten Umsatzrückgang in Folge. Der Umsatz des Sonnenschutzherstellers ist seit dem Rekordjahr 2022 mit 129 Millionen Euro nun zum zweiten Mal in Folge gesunken – insgesamt um satte 20 Prozent. Die Erlöse gingen im Jahr 2023 auf 112 Mio. Euro zurück, im Vorjahr auf 105 Mio. Euro. Für heuer rechnen die Adneter gar mit dem "schwierigsten Geschäftsjahr der letzten 20 Jahre".

Betriebsbedingte Kündigungen habe man bislang durch die Ausweitung flexibler Arbeitszeitkonten abwenden können, betonte Geschäftsführer Wolfgang Neutatz. Derzeit sind rund 600 Mitarbeitende beschäftigt. 35 neue sowie einige Lehrlinge sollen heuer aber eingestellt werden, um die natürliche Fluktuation sowie Pensionierungen ausgleichen zu können.

Wirtschaftliche Kehrtwende ab 2026 erwartet

Zudem erwarten Gubitsch und Neutatz spätestens ab 2026 eine Kehrtwende und neuerliches Wachstum. Den erhofften Aufschwung soll der prognostizierte Anstieg von 15 Prozent bei den Neubaubewilligungen bringen. Seit 2022 war der Wohnungsneubau stark rückläufig. Gerade im Hinblick auf die Klimaerwärmung – 2024 war das bislang wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn – sei außenliegender Sonnenschutz in Zukunft unumgänglich, ist man überzeugt. So habe man selbst im Vorjahr zwei Millionen Euro dafür investiert.

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(Quelle: salzburg24)

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