Nach Wien, Linz und Graz ist "Too Good To Go" am Mittwoch (12. Februar 2020) offiziell in Salzburg gestartet. Rund 40 Gastrobetriebe im Bundesland (eine Liste findet ihr unten im Text) sind schon jetzt Teil der Initiative und bieten über die "Too Good To Go"-App übriggebliebene Lebensmittel zum vergünstigten Preis an. „Wir haben im August letzten Jahres in Österreich angefangen und nach dem es in den anderen Städten schon so gut geklappt hat, wollten wir jetzt unbedingt in Salzburg loslegen“, schildert Country Manager Georg Strasser (32) beim Interview mit SALZBURG24 in der Stiegl-Brauwelt, einem der Partnerbetriebe von "Too Good To Go". Österreichweit sind bis dato 430 Partnerbetriebe dabei, 110.000 Mahlzeiten wurden in Wien, Linz und Graz bereits gerettet.

So funktioniert "Too Good To Go"
Das Konzept ist einfach: Essen, das in Restaurant, Hotels, Bäckereien oder Lebensmittelgeschäften übrig bleibt, kommt in ein Überraschungssackerl. Der User kann dieses über die App reservieren und bezahlen und zum vergünstigten Preis beim Lokal abholen. Warum Überraschungssackerl? „Weil der Betrieb in der Regel ja nur weiß, dass etwas übrig bleibt, aber nicht weiß, was übrig bleibt“, erklärt Strasser. Eine Mahlzeit kostet zwischen 2,99 und 4,99 – also immer ein Drittel des Original-Verkaufspreises (davon gehen zwischen 20 und 30 Prozent als Vermittlungsprovision an „Too Good To Go“). Und damit entstehe eine Win-Win-Win-Situation: Der Konsument kommt günstig an ein leckeres Essen, die Betriebe müssen weniger Lebensmittel wegwerfen, was wiederrum die Umwelt entlastet.
Klimaschutz im Mittelpunkt
Das Sozialunternehmen trifft mit der Idee den aktuellen Zeitgeist. Nachhaltigkeit und Klimaschutz stünden „ganz klar“ im Mittelpunkt von „To Good To Go“, so Strasser. „Ein Drittel aller Lebensmittel, die produziert werden, werden weggeworfen und das hängt zentral mit der Klimakrise zusammen. Wir wissen, wenn wir eine Mahlzeit oder ein Überraschungssackerl retten, dann ist das Gleiche, als würden wir 2,5 Kilogramm CO2 einsparen.“ So werde beispielweise auch auf eine umweltschonende Verpackung Wert gelegt. „Am liebsten ist es uns, wenn die Leute einfach selbst ihr Behältnis mitbringen. Alternativ stellen wir den Betrieben aber auch organisch abbaubare Essensboxen zur Verfügung.“
Angebot in Salzburg soll wachsen
Für Salzburg zeigt sich Strasser zuversichtlich. "Wir wünschen uns natürlich bis zum Endes des Jahres noch viele weitere Betriebe aus dem ganzen Bundesland, die bei uns mitmachen." Bis 2021 will man in allen Städten und Ballungsräumen österreichweit vertreten sein.
Interessierte Betriebe können ganz einfach mitmachen, in dem sie sich einmalig über die Homepage registrieren. Neben der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sieht Strasser für die Betriebe noch weitere Vorteile: „Das Lokal hat keine Entsorgungskosten, kann über einen anderen Kanal noch Umsatz machen und es entsteht ein zusätzlicher Marketingeffekt.“
Diese Betriebe in Salzburg sind dabei:
- Stiegl Brauwelt
- Bäckerei Bauer (Gesamtes Filialnetz im ganzen Bundesland Salzburg)
- Apetyt
- Zum Sarr
- Bäck um's Eck
- The Keep Eco Residence
- The Heart of Joy
- Café Glüxfall
- Bäckerei Rößlhuber
- Bäckerei Unterbäck (mehrere Filialen)
- Paracelsus Café im Park
- Café Vielfalt
- Hotel Rosenvilla
- Café Glockenspiel
- Daghofer's
- Resch & Frisch (mehrere Filialen)
- Genuss Pro Gramm
- Schmaus & Browse
- Bauchladen
- Nordsee (mehrere Filialen)
- Fitmeat
- basic Bio-Genuss für alle Supermarkt
So kam es zu „Too Good To Go“
Die App „Too Good To Go“ ist weltweit die größte App gegen Lebensmittelverschwendung. Die Idee kommt ursprünglich aus Dänemark und entstand laut Unternehmensgeschichte während eines Restaurantbesuchs in Kopenhagen. Dort hatten die beiden Freunde Thomas Momsen und Stian Olesen beobachtet, wie das übriggebliebene Essen weggeworfen wurde. Nach kurzem Nachforschen wurde ihnen klar, dass dieses Vorgehen gängige Praxis bei den vielen gastronomischen Betrieben ist. Gemeinsam mit den IT-Experten Adam Sigbrand, Brian Christensen und Klaus Pedersen gründeten sie im Jahr 2016 “Too Good To Go”. Heute ist die Initiative in 14 Ländern aktiv, rund 31 Millionen Mahlzeiten wurden seither vor dem Wegwerfen gerettet.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Starte die Diskussion.