Über den Beschuldigten wurde in Salzburg die Untersuchungshaft verhängt, aufgrund der Strafdrohung von einer mindestens zehnjährigen Freiheitsstrafe im Falle einer Verurteilung. "Es laufen noch umfangreiche Ermittlungen zur Komplizenfrage", sagte Rother. Details dazu werden aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht bekanntgegeben.
Schwerer Raub, Nötigung und Brandstiftung
Am Tatort wurden Spuren sichergestellt. Nach Abgleichungen in einer Datenbank führte ein Treffer im September auf die Fährte des 42-jährigen Tschechen. Die österreichische Justiz stellte ein Auslieferungsbegehren. Dem Verdächtigen werden schwerer Raub, schwere Nötigung, Brandstiftung - und als schwerstes Delikt - erpresserische Entführung angelastet. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann damit zehn bis 20 Jahre Haft.
Juwelierfamilie bedroht und gefesselt
Bei der Home Invasion zu Maria Himmelfahrt gegen 10.00 Uhr waren drei maskierte Männer über die unversperrte Balkontür in die Villa der Familie am Heuberg in Koppl (Flachgau) eingedrungen. Sie bedrohten einen 41-jährigen Mann, seine 35-jährige Frau, die zwei Kleinkinder des Paares sowie das 26-jährige Au-pair-Mädchen. Einer der Täter hatte eine Faustfeuerwaffe bei sich. Das Trio fesselte die Erwachsenen. Dann zwangen sie die Juwelierin in gebrochenem Englisch, in das am Feiertag geschlossene Geschäft nach Salzburg zu fahren, um Schmuck zu besorgen. Auch die Villa durchsuchten sie nach Wertgegenständen.
Weiter keine Angabe über Beute
Während die Frau der Forderung nachkam, zwangen die Maskierten das Au-pair und die zwei Kinder in ein Auto. Der Vater musste gefesselt in den Kofferraum steigen. Dann setzten die Räuber das Gebäude an mehreren Stellen in Brand, vermutlich um Spuren zu zerstören. Bei der Flucht in dem Pkw blieb der Wagen in einem nahen Waldstück hängen. Die Täter flüchteten zu Fuß. Wanderer befreiten die Geiseln aus dem Auto. Über den Wert der Beute machte die Polizei keine Angaben.
(Quelle: apa)