Sprunghafter Anstieg

Um 50 Prozent mehr Arbeitslose in Salzburg

Veröffentlicht: 20. März 2020 10:21 Uhr
Die Arbeitslosigkeit in Salzburg ist seit dem Wochenende um 51,1 Prozent gestiegen. Mit Stand Mittwochabend waren im Bundesland Salzburg 18.147 Personen arbeitslos vorgemerkt.

Nur Tirol (+71,4 Prozent) haben die Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt noch stärker getroffen. Bundesweit lag der Zuwachs bei plus 24 Prozent. „Diese Daten weisen schon darauf hin, wo die Corona-Krise am stärksten zugeschlagen hat“, stellt die Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, Jacqueline Beyer, fest, „nämlich im Tourismus, im Hotel- und Gastgewerbe. Von insgesamt 6.136 zusätzlichen Arbeitslosen kommt mehr als die Hälfte, genau 3.210 Personen, aus dieser Branche.“ Bis zum Wochenende gab es im Tourismus lediglich 1.770 Vorgemerkte, am Mittwoch waren es bereits 4.980, ein Plus von 181,4 Prozent.

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Saisonarbeitslosigkeit noch im Rahmen

Gleichzeitig relativiert Beyer aber die Dimensionen: „Meist läuft die Tourismussaison in zwei Etappen aus, je nach Lage der Osterferien. Nach dem Höhepunkt der Beschäftigung im Februar melden sich in der Regel im März die ersten Saisonarbeitslosen, der Rest folgt im April. So hatten wir voriges Jahr im Februar 1.656 Arbeitslose, zwei Monate später, am Höhepunkt der Saisonarbeitslosigkeit Ende April, waren es 5.305. Ein üblicher Zuwachs um 220 Prozent“, erläutert AMS-Chefin Beyer.

Ebenfalls Opfer des erzwungenen abrupten Saisonendes war die Sparte Verkehr – hier wird auch die Seilbahnwirtschaft erfasst. Der Zuwachs an Arbeitslosen beträgt hier 47,7 Prozent bzw. 345 Personen auf 1.068 Betroffene. Die Schließung vieler Geschäfte wirkte sich auch im Handel mit zahlreichen Meldungen in Arbeitslosigkeit aus: plus 27 Prozent bzw. plus 476 auf 2.242 Personen. Etwas geringer fielen die Zuwächse im Bauwesen mit 16,1 Prozent aus. Mit diesem Plus von 320 Vorgemerkten waren 2.306 Personen vom Bau arbeitslos.

Frauen sind von der Konzentration der Zuwächse auf die Saisonbranchen und den Handel mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 69,1 Prozent (+3.187 Personen) stärker betroffen als Männer (+39,9 Prozent bzw. +2.949 Personen), die absolute Zahl an Arbeitslosen ist bei Männern mit 10.347 aber höher als bei Frauen mit 7.800 Betroffenen.

Über 20.000 Telefonate

Mit Stand Donnerstagabend bearbeiteten die 322 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AMS Salzburg auf Hochtouren 6.500 Mails und 2.000 Kurzarbeits-Beratungen. Dazu gab es 20.300 Telefonanrufe. „Iich möchte die dringende Bitte an Alle richten, nach Möglichkeit nicht anzurufen. Unsere Telefonleitungen sind überlastet, daher bitte das eAMS-Konto benutzen oder uns eine E-Mail schreiben“, appelliert Beyer.

(Quelle: salzburg24)

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