Wildtiere sind auf Österreichs Straßen ein ständiges Risiko, warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Mittwoch in einer Aussendung. Im Jagdjahr 2024/25 seien insgesamt 65.011 Wildtiere getötet worden – darunter 36.637 Rehe, 16.797 Hasen und 4.442 Fasane. Damit liege die Zahl zwar sechs Prozent unter dem Vorjahr, doch es komme weiterhin fast täglich zu Unfällen, bei denen Menschen verletzt werden. Im Bundesland Salzburg starben laut KFV 1.903 Tiere.
Meiste Wildunfälle in Salzburg im Flachgau
Besonders viele Wildunfälle gab es in Salzburg im Flachgau, gefolgt vom Pinzgau und Pongau. Bei 17 Wildunfällen im Bundesland wurden Menschen verletzt. Alle 276 Minuten verliere ein Wildtier in Salzburg sein Leben auf der Straße, so der KFV.
Laut KFV-Direktor Christian Schimanofsky sind trübe Herbsttage besonders gefährlich: 47 Prozent der Wildunfälle mit Personenschaden ereignen sich bei Dunkelheit, elf Prozent in der Dämmerung. Bei einer Kollision mit einem wuchtigen Hirsch oder Reh ist die Gefahr besonders groß, dass dabei auch Personen in den Fahrzeugen zu Schaden kommen. Sobald ein solches Tier auf der Fahrbahn auftaucht, sollten Autofahrer:innen sofort abbremsen, abblenden und eventuell hupen, erklärt der Experte. Ausweichmanöver seien gefährlich, da Tiere oft in Rudeln unterwegs seien. Fast 40 Prozent der Unfälle würden durch zu hohe Geschwindigkeit passieren, mehr als 50 Prozent durch Unachtsamkeit.
Wildtiere reagieren instinktiv: Beim Betreten der Straße bleiben sie zunächst stehen und sind durch Scheinwerfer häufig orientierungslos. Auch menschliche Aktivitäten in der Natur, etwa Wandern, Mountainbiken oder freilaufende Hunde, können Tiere aufscheuchen, die dann auf Straßen laufen. Zusätzlich erhöht die zunehmende Verbauung und die Anpassung tagaktiver Tiere an die Nacht das Risiko.
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall, rät das KFV, das Fahrzeug abseits der Fahrbahn abzustellen, Warnblinkanlage einzuschalten, Warnweste anzulegen und das Pannendreieck aufzustellen. Verletzte Personen sollten sofort Erste Hilfe erhalten und die Rettung verständigt werden. Wildunfälle müssen in jedem Fall der Polizei gemeldet werden, auch wenn keine Menschen verletzt wurden.
(Quelle: salzburg24)