Salzburg

Verkauf des Salzburger Wohnbaufonds: Neue Variante in Diskussion

Neue Variante in der Diskussion um den Verkauf der Salzburger Wohnbaudarlehen.
Veröffentlicht: 22. April 2014 16:22 Uhr
In der Diskussion über den möglichen Verkauf des Wohnbaufonds des Landes Salzburg hat am Dienstag Wohnbau-Landesrat Hans Mayr (Team Stronach) ein neues Modell ins Spiel gebracht. So wäre denkbar, dass lediglich die Forderungen verkauft würden, nicht aber die Darlehen.

Dadurch würde sich für die Kreditnehmer nichts ändern, sagte Mayr im Gespräch mit der APA.

Wohnbaufonds: Land als Darlehensgeber

Gerade die Auswirkungen für Häuslbauer oder Wohnungskäufer, die beim Wohnbaufonds ein Darlehen aufgenommen haben, sind eines der großen Bedenken in den Überlegungen der Politik. Denn anders als beim Land als Darlehensgeber darf bei einer Bank beispielsweise im Falle eines Arbeitsplatzverlustes eine Kulanzlösung nicht unbedingt erwartet werden. "Wenn wir nur die Forderung verkaufen, bleibt das Land Darlehensgeber und solche Risiken fallen weg", sagte Mayr.

Rückzahlungen erhält die Bank

Wie beim Verkauf der Darlehen würden aber auch bei dieser Variante die Rückzahlungen der Kreditnehmer nicht mehr ins Landesbudget zurückfließen (rund 95 Mio. Euro pro Jahr), sondern an jene Bank, Versicherung oder Stiftung, die die Forderungen erworben hat. "Auch da müssten wir wieder auf ein Zuschuss-Modell umstellen", so der Landesrat.

Erste Angebote von Banken diese Woche

Noch nicht eingetroffen ist jenes juristische Gutachten, das die Folgen eines eventuellen Verkaufes für die Darlehensnehmer prüft. Mayr hofft, dass die Expertise am Mittwoch vorliegt. Ebenfalls noch in dieser Woche werden erste Angebote von Banken erwartet, "idealerweise schon morgen, Mittwoch", hieß es dazu im Büro von Finanzreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP). Am Donnerstag wird sich nämlich der Arbeitsausschuss der Landesregierung außerhalb der Tagesordnung mit der Thematik befassen.

Verkauf soll Schuldenberg reduzieren

Hintergrund der Überlegungen ist Finanzlage des Landes Salzburg mit einem Schuldenberg von rund 2,2 Milliarden Euro. Seit 2006 hat das Land über den Wohnbaufonds Darlehen über rund 1,7 Mrd. Euro an gemeinnützige Bauträger und Wohnungskäufer bzw. Häuslbauer vergeben. Der Verkauf dieser Darlehen an eine Bank würde laut Stöckl rund 1,3 Mrd. Euro in die Landeskassen spülen. Dadurch würden sich die Schulden auf 500 bis 600 Mio. Euro und die jährliche Zinslast um rund 40 Mio. Euro auf 20 Mio. Euro verringern. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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