Der Osten Österreichs begibt sich vom 1. bis voraussichtlich 6. April in einen Lockdown. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gelten die Ausgangsbeschränkungen in diesem Zeitraum also auch tagsüber.
Drei Viertel der Neuinfektionen durch B.1.1.7
Auf die verschärften Maßnahmen geeinigt haben sich die Landeshauptleute und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vor allem aufgrund der weiten Verbreitung der ansteckenderen britischen Corona-Mutation B.1.1.7 im Osten Österreichs. Die britische Variante wurde am 3. Jänner erstmals in Österreich nachgewiesen, schreibt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Seitdem stieg ihr prozentualer Anteil an den Infektionszahlen österreichweit an, Ende Februar war die Mutation für über 60 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich. In Salzburg lag der Anteil an den bestätigten Infektionen zu diesem Zeitpunkt sogar bei über 80 Prozent. Mittlerweile ist der Anteil der Mutation an den Neuinfektionen wieder leicht gesunken, hierzulande war sie nach letzten Informationen der AGES für etwa 75 Prozent der bestätigten Infektionen verantwortlich.
Hohe Inzidenz in Salzburg
Die 7-Tages-Inzidenz in Salzburg liegt aktuell bei 304, wie Stöckl am Donnerstagvormittag in einer Aussendung mitteilte. Damit ist sie höher als in den meisten anderen Bundesländern. Im Gespräch mit SALZBURG24 beschreibt Stöckl die derzeitige Situation als „nach wie vor angespannt“. Die Lage in den Krankenhäusern sei aber bewältigbar, solange die Infektionszahlen nicht exponentiell ansteigen. 119 Menschen befinden sich im Moment corona-bedingt stationär in Salzburgs Krankenhäusern, 21 von ihnen benötigen ein Intensivbett.
Lockdown in Salzburg denkbar?
Solange die Zahlen im Bundesland Salzburg weiterhin nur linear steigen, sieht Stöckl für Salzburg derzeit keinen Lockdown kommen. Man könne aber nie sicher sein, was die Zukunft in einer Pandemie betrifft. Eine weitere ansteckendere Mutation könne die Neuinfektionen in die Höhe schießen lassen, dann wären weitere Maßnahmen notwendig. „Derzeit fahren wir aber noch gut mit regionalen Maßnahmen“, sagt er. Als Beispiel hierfür nennt er Radstadt (Pongau), wo die besonders hohen Infektionszahlen mit Sonderimpfaktionen und Ausreisetests gesenkt werden konnten.
Gemeinden unter Beobachtung
Im Gasteinertal gelten nach wie vor Ausfahrtsbeschränkungen, ab 27. März werden diese noch zusätzlich verschärft. Folgende Gemeinden stehen dabei unter besonderer Beobachtung:
- Flachgau: Faistenau, Straßwalchen
- Tennengau: Abtenau
- Pongau: Altenmarkt, Großarl, Schwarzach
- Lungau: Muhr
- Pinzgau: Rauris, Fusch
Dort überprüft die Polizei schwerpunktmäßig die Einhaltung der Quarantänebestimmungen.
(Quelle: salzburg24)