Das als "Große Konjunktion" bekannte Himmelsereignis ist sogar mit dem freien Auge zu erkennen. Die Annäherung der beiden Gasplaneten hat ihren Höhepunkt heuer am 21. Dezember. Doch genau genommen kommen sie sich nur scheinbar näher, wie Helmut Windhager im Gespräch mit SALZBURG24 erklärt: "Sie sind natürlich immer noch viele Millionen Kilometer voneinander entfernt. Sie befinden sich jedoch so genau hintereinander, dass es wirkt, als würden sie zu einem Planeten verschmelzen."
Konstellation als "Stern von Bethlehem"?
Wie der Astronom weiter ausführt, könnte diese Konstellation auch für die Erscheinung des Sterns von Bethlehem zu Christi Geburt verantwortlich gewesen sein. "Man hat dazu geforscht, ob es in dieser Zeit einen Kometen gegeben hat, denn die Darstellungen lassen das vermuten. Aber nach unserem Wissen gab es keinen." So wäre es naheliegend, dass die Planetenkonstellation vor mehr als 2.000 Jahren für die Erscheinung verantwortlich war.
Große Konjunktion: Detaillierte Beobachtung möglich
Durch die Annäherung von Jupiter und Saturn ist eine detaillierte Beobachtung der beiden Gasriesen möglich. Die Himmelskörper verfügen über mindestens 50 Monde, die sich zum Teil auch im Teleskop erkennen lassen. Windhager: „Jupiter hat vier sehr große Monde, die man wunderbar durch ein Teleskop sieht. Auf der Sternwarte am Haunsberg etwa könnten wir sogar den Schattenwurf der Monde auf der Oberfläche sehen.“ Corona-bedingt ist die Salzburger Sternwarte derzeit jedoch leider geschlossen.
Himmelsschauspiel als Laie mitverfolgen
Wie kann man als Laie dieses Schauspiel mitverfolgen? Schon mit dem freien Auge ist dieser Tage zu erkennen, wie die beiden kräftigen Punkte in Richtung Süden zu einem Objekt "verschmelzen", sagt Windhager. Mit einem Feldstecher mit zehnfacher Vergrößerung könne man die beiden Planten schon auseinander halten. Durch ein kleines Teleskop mit 30-facher Vergrößerung könne man bereits den Ring des Saturns erkennen. "Bei Jupiter sind die vier großen Monde zu erkennen, das ist sogar mit einem Feldstecher schon möglich", gibt der Salzburger Astronom an.
Ereignis wiederholt sich in 60 Jahren
Der Nebel macht die Beobachtung der beiden Planeten etwas schwierig. Wer das Himmelsschauspiel mitverfolgen will, muss sich also über die Nebeldecke begeben. Interessierte sollten die Zeit auf jeden Fall nutzen, denn das nächste Mal kommt es erst in 60 Jahren zu dieser Planetenkonstellation.
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(Quelle: salzburg24)