Am 24. September feiert Salzburg seinen Schutzpatron, den Heiligen Rupert. Zu Ehren des Landespatrons wird der Rupertikirtag zelebriert, Schulen bleiben an diesem Tag geschlossen. Welche Bedeutung der Heilige Rupert für Salzburg hat und was er mit dem Salzhandel und dem Dombau zu schaffen hatte, erklärt Peter Kramml, der Leiter des Salzburger Stadtarchives, im SALZBURG24-Gespräch.
Ruperts Bedeutung für Salzburg
Dieser Tag steht im Gedenken an den Salzburger Landespatron, den Heiligen Rupert (* um 650 vermutlich in Worms, † vermutlich 27. März 718 ebenda). „Er ist der Gründerheilige Salzburgs und der erste Abt eines Klosters in Salzburg“, weiß Kramml. Der Geistliche lebte im 7. Jahrhundert, stammte aus dem fränkischen Hochadel und war Bischof im deutschen Worms. „Von dort aus zog er in den Osten des damaligen Herzogtums Bayern, um zu missionieren“, berichtet der Historiker. Rupert kam über Lorch in Niederösterreich und Seekirchen (Flachgau) – wo es deshalb eine Rupertkirche gibt – in die heutige Stadt Salzburg. „Dort gründete er St. Peter und das Kloster Nonnberg und baute die erste Peterskirche“, erklärt der Experte.
Bayerische Vergangenheit
Salzburg war dieser Zeit Teil des Herzogtums Bayern: „Er kam sicherlich weder in ein Barbarenland, noch war es damals unbesiedeltes Gebiet, sondern ein Verwaltungsmittelpunkt der bayerischen Herzöge, die nach Osten expandierten“, weiß Kramml. Von Salzburgs bayerischer Vergangenheit erzählen heute noch Statteile wie Itzling oder Liefering: „Das sind bajuwarische Namen.“

Schutzpatron mit Salzfass
Rupert wirkte in Salzburg in seiner Funktion als Bischof. „Er bekam reiche Schenkungen, die für den späteren Aufstieg der Stadt bedeutend waren“, betont der Experte. Dass der Landesheilige heute mit dem Symbol des Salzfasses dargestellt wird, kommt nicht von ungefähr: „Er erhielt Solequellen in Bad Reichenhall, so begann mit Rupert die Salzburger Salzproduktion.“ Der große Aufstieg im Handel mit dem "weißen Gold" erfolgte allerdings erst lange nach dem Wirken des Bischofs: Im 12. Jahrhundert schwang sich Salzburg zum größten Produzenten der Umgebung auf.
Aufstieg zum Landesheiligen
Welche Rolle spielte Rupert beim Bau des Salzburger Doms? „Hier stellt sich die Frage, wo die damalige Peterskirche errichtet wurde. Das kann im Bereich von St. Peter oder des heutigen Domes gewesen sein. Auch archäologische Grabungen brachten hier keinen eindeutigen Aufschluss“, berichtet der Historiker.
Als Landesheiliger wird Rupert seit dem 14. Jahrhundert verehrt. „Damals löste sich Salzburg vom Herzogtum Bayern los. Rupert wurde dabei zur Identifikationsfigur hochstilisiert“, weiß Kramml.
Warum wir Rupertikirtag feiern
Gleich zwei Feste im Jahr sind dem Landesheiligen gewidmet: „Am 24. September begehen wir die Herbstruperti. An diesem Tag im Jahr 774 wurden Ruperts Gebeine nach Salzburg überführt“, erklärt der Experte. Auch die Pfingstdult ist auf den Landespatron zurückzuführen: „Ursprünglich gab es die Frühjahrsruperti, am 27. März, dem Todestag Ruperts. Diese ist mit der Zeit immer mehr in die warme Jahreszeit gerutscht.“ An beiden Tagen wurde seit dem 14. Jahrhundert ursprünglich ein Kirchweihfest gefeiert.
Heiliggesprochen wurde Rupert übrigens nie. „Er hat aber große Bedeutung für das Werden Salzburgs“, betont Kramml. Sein Handeln hatte kirchliche, wirtschaftliche und politische Folgen für die Stadt.
(Quelle: salzburg24)