Leichtsinn, Überhitzung und ein plötzlicher Wetterumschwung sind die häufigsten Ursachen für folgenschwere Badeunfälle. Generell sollte sich jeder vor dem Schwimmen abkühlen, denn der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Körper belastet den Organismus. Vor allem Menschen mit Herz-oder Kreislauferkrankungen sollten vorsichtiger sein. Davor warnte Karl Kreuzhuber, Landeseinsatzleiter der Salzburger Wasserrettung, unlängst im Sonntags-Talk.
Alkohol und Kreislaufprobleme
"Das Wasser selbst ist in den wenigsten Fällen die Todesursache", erklärte Kreuzhuber gegenüber SALZBURG24. "Etwa zehn Prozent der Toten sind ertrunken, weil sie nicht schwimmen konnten. In den meisten Fällen war entweder Alkohol im Spiel oder es gab Kreislaufprobleme." Schwimmen mit vollem oder ganz leerem Magen sowie nach Alkoholkonsum kann sehr rasch gefährlich werden.

Während eines Gewitters sollte sich überhaupt niemand im Wasser aufhalten. Und Eltern sollten ihre Kinder am Wasser generell niemals unbeaufsichtigt lassen. Die Kleinen sollen nur dem Alter angepasste Schwimmflügel mit getrennten Luftkammern verwenden.
Mögliche Gefahren
Sprünge in unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Unter der glatten Wasseroberfläche könnten sich Felsen oder Baumstämme verbergen. In der Nähe von Schleusen, Brücken oder an Schifffahrtsrouten ist Baden riskant. Es kann ein Sog oder eine starke Strömung entstehen, und die Schiffsschrauben von Booten können schlimme Verletzungen verursachen.
Wie verhalten beim Badeunfall?
Wie also verhalten, wenn man einen Badeunfall im See, Bach, Fluss oder Meer beobachten sollte? "Als erstes ist der Notruf unter der Nummer 144 zu alarmieren", appelliert der erfahrene Wasserretter Kreuzhuber. "Von dort aus werden wir über ein bestimmtes Stichwort – wie zum Beispiel 'Wasser' automatisch über Piepser und Handy mitalarmiert."
Der Landeseinsatzleiter warnt aber davor, selbst ins Wasser zu springen und zum Verunfallten zu schwimmen: "Ich rate hier zur Vorsicht. Wir dürfen nämlich nicht vergessen, dass die Person um ihr Leben kämpft, in Todesangst und in Panik ist. Sie wird alles daran setzen, sich irgendwo festzuhalten und zu klammern." Das könne schließlich auch beim Retter sein. "Und wenn man die Befreiungsgriffe nicht kennt, ist es ganz schwierig, sich davon zu lösen und es besteht die Gefahr, dass man mit hinunter gezogen wird."
Wichtig ist, die hilflose Person im Wasser ständig im Blick zu behalten und möglichst andere Passanten um Hilfe zu bitten. Denn oft geschieht der tödliche Badeunfall schnell und lautlos.
Sicherheits-Tipps fürs Wasser
- An Baderegeln halten
- Ganz wichtig: Nicht mit erhitztem Körper ins Wasser gehen
- Ebenfalls nicht ins Wasser gehen, wenn man körperlich angeschlagen ist oder man das Gefühl hat, krank zu werden
- Wenn ein Gewitter oder Sturm aufkommt, möglichst rasch das Wasser verlassen
- Ältere Menschen und jene mit gesundheitlichen Problemen sollten auf keinen Fall alleine ins Wasser gehen
- Kinder sollten ebenso immer in Begleitung eines Erwachsenen im Wasser sein, zusätzliche Schwimmhilfen bleiben fix am Körper

(Quelle: salzburg24)