"Einfach unterwegs"

Wie eine Pongauerin ihre "Auszeit" zur Abenteuerreise macht

Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.
Veröffentlicht: 24. August 2022 15:05 Uhr
Aussteigerleben auf einer einsamen Insel und spontane Salsa-Stunden in Kuba: Mit einer Abenteuerreise durch Lateinamerika hat sich die Pongauerin Eva Hettegger vor ein paar Monaten einen Traum erfüllt. SALZBURG24 hat sie von ihren Erfahrungen erzählt.

Eine Pause im Job einlegen, einfach in den Flieger steigen und eine Reise durch die Weltgeschichte starten. Ganz ehrlich, wer von uns hat darüber noch nie nachgedacht? Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau hat diesen Schritt im Februar gewagt und war bis Mai in Lateinamerika unterwegs – von Kuba nach Costa Rica, Panama, Kolumbien und Mexiko.

 

Mit dem Rucksack nach Lateinamerika

Auch wenn sie ihre Arbeit beim Radiosender „Ö3“ liebt, waren die Neugierde und die Lust auf ein Abenteuer groß. „Ich wollte gerne einmal in einem spanischsprachigen Land leben, mein Spanisch ein wenig aufbessern und auch noch einmal studieren“, schildert sie im SALZBURG24-Interview ihre Beweggründe. Also machte sie Nägel mit Köpfen. Sie ging in Bildungskarenz, wodurch sie sich neben der Vermietung ihrer Wohnung ihr Vorhaben finanziert hat, startete ein Master-Fernstudium in Wirtschaftspsychologie und packte die Koffer für ihre große Reise. Oder besser gesagt nur einen 40-Liter-Rucksack. Und schon allein das Packen war eine Herausforderung: „Das war schon eine Grenzerfahrung. Ich glaube, ich habe zwei Wochen lang gepackt, zum ersten Mal in meinem Leben mit System.“

Was auf so einer langen Reise nicht fehlen darf? „Reisewaschpulver, auch wenn weißes Pulver im Gepäck eher semioptimal ist, wenn man nach Kolumbien fliegt“, scherzt Hettegger. Universalstecker, Sonnencreme im 100-Milliliter-Gefäß, ein gutes Handy für Fotos und Videos und eine Handyhülle mit integrierter Kette zum Umhängen empfiehlt die 32-Jährige ebenfalls.

Aus Solo-Trip wird "Reisegruppe Eva"

Ursprünglich wollte die Pongauerin alleine reisen. Dann kam aber doch wie so oft im Leben alles anders: Ihr Partner war von einigen Zielen so angetan, dass er sich für ein paar Wochen anschloss. Als die beiden ihrem Freundeskreis von den Plänen erzählten, ist eine derart große Reiselust entstanden, dass sich die Besucher:innen fast „abgeklatscht“ haben, schmunzelt die 32-Jährige. „Plötzlich waren zum Beispiel Arbeitskollegen mit uns in Mexiko in einer Beachbar. Und das Maximum hatten wir glaube ich mit ca. 13 Leuten erreicht. Reisegruppe Eva“, lacht sie.

 

Dschungel, Inseln und Partys

Die Vielfältigkeit Lateinamerikas hat die 32-Jährige fasziniert. Sei es der Dschungel in Costa Rica mit Tieren, die man sonst nur im Zoo sieht, eine einsame Karibikinsel in Panama oder wilde Partys in ausgefallenen Locations in Kuba: „Lateinamerika ist für einen Europäer schon ein Paradies. Die Menschen sind super freundlich, es gibt Musik, Tanz und gute Drinks. Ich lerne unfassbar gerne neue Leute kennen und lass mir deren Geschichte erzählen.“

"Auszeit" mit spannenden Begegnungen

Besonders gerne erinnert sich Hettegger an ihre Zeit in Kuba zurück. „Dadurch, dass wir die einzigen Weißen bzw. Europäer waren, haben wir gleich überall Anschluss gefunden.“ Lustige Begegnungen hatte sie mit ihren Begleiter:innen bei einem Salsa-Abend: „Auf einmal hat mich ein alter Kubaner, der angezogen war wie Buffalo Bill mit Cowboy-Hut und Stiefeln, zum Tanzen geholt. Dann ist auch noch eine Salsa-Lehrerin gekommen und hat uns allen die Grundschritte gezeigt. Als wir am nächsten Tag durch die Stadt gegangen sind, waren wir schon bekannt wie die bunten Hunde“, schildert die Pongauerin.

Ein weiteres Highlight war für die 32-Jährige die Inselgruppe Guna Yala in Panama, die einem indigenen Stamm gehört. „Wir haben dort auf einer ganz kleinen Insel mit der Familie, der diese Insel gehört, leben dürfen. Das war komplett magisch“, beschreibt sie. Ohne Strom, fließendes Wasser, Handyempfang und sogar ohne Spiegel hat Hettegger hier in ein waschechtes Aussteigerleben hineingeschnuppert.

Was in Mexiko nie fehlen darf, ist der Tequila. „Ich liebe Tequila und ich liebe Mezcal. In Oaxaca war ich bei ganz kleinen Schnapsbrennereien, die in Bio-Qualität und nachhaltig produzieren, weil sie das alles noch so betreiben, wie es früher war.“ Im Gedächtnis sind der Salzburgerin aber auch eher unschöne Dinge geblieben: „Das waren zum Beispiel fette, große Spinnen in Costa Rica. Die waren dann kein Highlight, sondern eher ein Lowlight“, lacht sie.

 

Mini-Kulturschock für Pongauerin bei Rückkehr

Neben all diesen Erinnerungen, über die sie auch in ihrem neuen Travelpodcast „Einfach unterwegs“ erzählt, hat die Pongauerin die lateinamerikanische Mentalität mit nach Hause gebracht. Schon auf der Heimreise hat das für einen kleinen Kulturschock gesorgt: „Ich bin in Paris am Flughafen umgestiegen. Dort wurde jeder Reisepass kontrolliert und alles ist in sehr geordneten Bahnen gelaufen. In den letzten Ländern habe ich meinen Pass sehr wenig gebraucht, weil das dort nicht so genau genommen wurde“, erinnert sich die 32-Jährige.

Empfangen worden ist die Reiserückkehrerin dann überraschend von ihrem besten Freund. Mit im Gepäck hatte er übrigens österreichische bzw. Salzburger Klassiker: Mannerschnitten, Wein und Stieglbier. „Das habe ich die letzten Monate echt vermisst.“ Seit ihrer Rückkehr in ihre Wahlheimat Wien weiß sie einiges, das für uns so selbstverständlich scheint, nun viel mehr zu schätzen, erzählt sie. „Damit meine ich zum Beispiel die Verfügbarkeit von fließendem Wasser oder das Einkaufen im Supermarkt. Du bekommst auch keine Lebensmittelvergiftung. Denn ich hab auf meiner Reise ja wirklich alles gegessen und manches auch bereut.“

"Man kommt so viel reicher zurück"

Wem würde die Salzburgerin eine solche „Auszeit“ empfehlen? „Jedem und jeder, der oder die es sich leisten kann." Wie sehr sich das Abenteuer im Geldbörserl bemerkbar gemacht hat, lässt Hettegger zwar offen. Sie verrät aber soviel: Ich weiß, dass ich einen totalen Luxus genieße und genossen habe. Aber ich habe ehrlicherweise nicht so viel Geld dafür gebraucht. Der Luxus war es eher, ohne Sorgen meinen Job einmal auf Eis legen, nebenbei reisen und studieren zu können", zieht die Pongauerin Bilanz.

Bildergalerien

Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.
Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.
Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.
Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.
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Eindrücke der Abenteuerreise durch Lateinamerika von Eva Hettegger aus St. Veit im Pongau.

(Quelle: salzburg24)

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