„Bei allen langjährigen ‚Problem-Abgasen‘ geht der Trend eindeutig nach unten, obwohl der Verkehr im zweiten Pandemiejahr wieder zugenommen hat. Die Grenzwerte wurden im Vorjahr landesweit praktisch durchgehend unterschritten“, zieht Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) am Dienstag Bilanz über das Jahr 2021.
Luftqualität steigt seit 2017
Aufgezeichnet sind diese Werte im aktuell vorliegenden Luftgütebericht 2021 des Landes, der auf der Landes-Website heruntergeladen werden kann. „Die Schutz-Maßnahmen der vergangenen Jahre tragen Früchte, das zeigt der Bericht deutlich. Die Luftqualität ist seit dem Jahr 2017 kontinuierlich besser geworden“, erklärt Schellhorn.

Saharastaub sorgte für höhere Werte
Beim Feinstaub wurden die vorgegebenen Höchstwerte zum elften Mal landesweit eingehalten. Ende Februar 2021 kam es durch Saharastaub zu erhöhten Staubwerten. „Der Grenzwert des Immissionsschutzgesetzes Luft – höchstens 25 Überschreitungstage pro Jahr – wurde aber an allen Messstellen eingehalten. Am Hotspot, dem Salzburger Rudolfsplatz, wurden in Summe vier Überschreitungen registriert“, so Alexander Kranabetter, Referatsleiter für Immissionsschutz des Landes.
Seit dem Jahr 2000 konnte der Rußanteil im Feinstaub an verkehrsnahen Standorten um mehr als 80 Prozent reduziert werden. „Maßnahmen wie der Einbau von Partikelfilter bei Dieselmotoren haben großen Anteil an der deutlichen Verbesserung der Salzburger Luftqualität“, weiß Kranabetter.
Geringe Ozonbelastung
Die sensiblen Geräte wiesen den Wert für die höchste Ozonkonzentration im Jahr 2021 mit 160 Mikrogramm pro Kubikmeter am 18. Juni mit an der Messstelle Hallein Winterstall aus, die Informationsschwelle liegt bei 180. Somit sind bei dem Reizgas landesweit alle Grenzwerte unterschritten worden.
Schwefeldioxid-Ausreißer nach Unfall in Hallein
Beim Schwefeldioxid (SO2) liegen die Werte schon auf einem derart niedrigen Niveau, dass während der vergangenen Jahre kein eindeutiger Trend mehr erkennbar ist. Gemessen wird daher vorwiegend zur Überwachung von Spitzenwerten im Nahbereich industrieller Großbetriebe in Hallein und der Landeshauptstadt. Einen „Ausreißer“ gab es allerdings in den Morgenstunden des 2. Juni, als nach einem Unfall beim Halleiner Industriebetrieb AustroCel, bei dem der Schwefeldioxid-Grenzwert kurzfristig deutlich überschritten wurde.
Dieselskandal macht sich bemerkbar
In den vergangenen Jahren wurde im Nahbereich verkehrsbelasteter Straßen der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid zum Teil noch überschritten, verursacht durch Autos mit Dieselmotoren. „Die Hersteller haben aber aus dem Dieselskandal gelernt, weshalb die neuesten Fahrzeuge deutlich schadstoffärmer sind. Dies spiegelt sich auch in den Stickstoffdioxidwerten wider, die seit 2017 vor allem an verkehrsnahen Standorten deutlich sinken“, erläutert Alexander Kranabetter.
Stickstoffdioxid moderat gestiegen
Der gegenüber 2020 im Vorjahr wieder verstärkt einsetzende Urlauberreiserverkehr an der Tauernautobahn hat die Stickstoffdioxid-Konzentrationen moderat ansteigen lassen. „Allerdings sorgt der technische Fortschritt bei der Abgasreinigung in den kommenden Jahren weiter für einen Rückgang. Sowohl der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als auch der strengere nationale Grenzwert (35 Mikrogramm pro Kubikmeter) wurde landesweit an allen Messstellen im Jahr 2021 eingehalten“, informiert Schellhorn.
(Quelle: salzburg24)